Region. In den vergangenen Wochen kam es zu einer Vielzahl an Razzien in unserer Region. Nachdem es innerhalb kürzester Zeit mehrere Großeinsätze, in Peine und Salzgitter, gab, erfolgte eine weitere Razzia in Wolfsburg am vergangenen Mittwoch. Bestand zwischen Einsätzen jedoch ein Zusammenhang? regionalHeute.de erkundigte sich beim Niedersächsischen Innenministerium.
„Die Großeinsätze der Polizei in Peine und Salzgitter stehen im Zusammenhang mit der 'Clankriminalität', der Einsatz in Wolfsburg erfolgte aufgrund steigender Kriminalität, insbesondere in den Bereichen Körperverletzung, BTM-G (Betäubungsmittelgesetz) und Eigentumsdelikte, im Bereich des sogenannten 'Nordkopfes' der Porschestraße in Wolfsburg", erklärt Svenja Mischel, Pressesprecherin des Niedersächsischen Innenministerium, auf Anfrage unserer Online-Zeitung. Explizit hinsichtlich der Rauschmittelkriminalität habe die Polizei dieZahl dieser Einsätze allerdings nicht intensiviert. Erst kürzlich äußerte sich der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius zur Organisierten Kriminalität. "Die Zahlen zeigen: die organisierte Kriminalität steht für ein hohes Schadens- und Bedrohungspotenzial, dem wir uns auch in Zukunft offensiv stellen werden. Die OK-Bekämpfung ist darum ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit von Polizei und Justiz", so Pistorius.
Boris Pistorius bei der Vorstellung des Lagesbildes:
https://soundcloud.com/user-307378408/innenminister-pistorius-zur-vorstellung-des-lagebildes-zu-organisierter-kriminalitat-ok-2017-i
Razzien in Salzgitter und Peine
Doch drohen nun weitere Einsätze in der Region? Möglich ist es. Seitens der Polizeidirektion Braunschweig seienfür 2017 insgesamt nämlichsechs Verfahren (Organisierte Kriminalität) gemeldet, bestätigte das Innenministerium gegenüber regionalHeute.de . 2016 waren es vier. Es handle sich dabeiüberwiegend um Verfahren wegen Rauschgiftkriminalität. Während also weiterhin abzuwarten bleibt, ob und wo es demnächst vielleicht noch weitere Razzien geben könnte, wurden die ersten Großeinsätze bereits ausgewertet. Das Innenministerium zieht wie folgt Bilanz:
Salzgitter:
Bei den Einsatzmaßnahmen (aufgrund mehrerer Strafverfahren wegen schweren Raubes, Raubes, gefährlicher Körperverletzung, Verstoß gegen das Waffengesetz und Beleidigung), bei denen insgesamt 10 Objekte durchsucht wurden, konnten die Beschuldigten größtenteils angetroffen und in der Folge den erforderlichen polizeilichen Maßnahmen zugeführt werden. Dabei handelte es sich unter anderem um erkennungsdienstliche Behandlungen (Personenerfassung). Darüber hinaus wurden etliche beweiserhebliche Gegenstände beschlagnahmt. Neben BtM auch Diebesgut – mehrere E-Bikes, diverse Schusswaffen (darunter zwei scharfe Waffen) und verschiedene gefährliche Gegenstände. Insgesamt wurden 23 Ermittlungsverfahren wegen unterschiedlicher Straftaten (Verstoß BtMG, Verstoß AufenthG, Urkundefälschung, Fahrraddiebstahl, Verstöße WaffG, Sprengsstoffgesetz sowie Verstoß Abgabenordnung) eingeleitet.
Peine:
In der Shisha-Bar „Arabisch Night“ hatte sich die Zahl der polizeilich relevanten Feststellungen zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die durch Besucher der Shisha Bar verursacht wurden, auffallend erhöht. Dies war Anlass für die Durchführung einer Razzia in dem Objekt. Bei den im Zuge der Kontrollen erfolgten Personalienfeststellungen, Durchsuchungen der Personen und Sachen wurden eine Vielzahl von Drogen aufgefunden und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt festgestellt. Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde in der Shisha-Bar angetroffen und dem Landkreis Peine, Jugendamt übergeben. Es kam zu 18 Sicherstellungen bzw. Beschlagnahmen beweiserheblicher Gegenstände wegen Verstößen gegen das BtMG (ingeseamt 10 mal) und Verstößen gegen das WaffG (4 mal).
Wolfsburg:
Im Rahmen des Einsatzes und der Folgemaßnahmen kam es zu BtM-Funden. Unter anderem konnten in Erdbunkern eine größere Anzahl von Klemmbeuteln mit Marihuana aufgefunden werden. Insgesamt erfolgten Strafanzeigen wegen Verstoß gegen das BtMG (9 mal) sowie jeweils Verstöße gegen das WaffG und wegen Hehlerei.
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