Zusätzliches Eingangslager für Schacht Konrad?


Grüne Landtagsabgeordnete Imke Byl. Foto: Bündnis90/Die Grünen
Grüne Landtagsabgeordnete Imke Byl. Foto: Bündnis90/Die Grünen | Foto: Grüne

Salzgitter. Die angehende Große Koalition im Bund will ein Eingangslager für Schacht Konrad errichten, so steht es im Koalitionsvertrag von SPD und CDU. In Folge einer Anfrage der Grünen im Landtag musste Umweltminister Olaf Lies nun Position zu den Planungen beziehen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Grünen Landtagsabgeordneten Imke Byl hervor.


Demnach will sich die Landesregierung dafür einsetzen, dass das zusätzliche Zwischenlager weder in der Region Salzgitter noch an einem anderen Ort in Niedersachsen entsteht. Grundsätzlich hält Minister Lies ein Eingangslager jedoch für „sinnvoll und sachgerecht“.

Imke Byl, grüne Landtagsabgeordnete für Braunschweig und Salzgitter, begrüßt die Ablehnung eines Standorts in Niedersachsen. Ein Eingangslager dürfe es jedoch weder hier noch anderswo geben. „Per Salami-Taktik soll der Öffentlichkeit jetzt ein weiteres Atommüll-Lager untergeschoben werden. Wir lehnen ein zusätzliches Eingangslager strikt ab. Ein weiter Atommüll-Standort würde die Zahl der Transporte und die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner erhöhen. Die Genehmigung für Schacht Konrad sieht eine Anlieferung der Abfälle ‚just in time‘ vor, das muss auch umgesetzt werden“, so Byl. In der Industrie werde Just-In-Time-Logistik erfolgreich angewandt. Das Bundesamt für Strahlenschutz habe bereits an einer Software für die Einlagerungs-Logistik gearbeitet, ein zusätzliches Atommüll-Lager lasse sich so nicht begründen.

Die grüne Atom-Expertin Miriam Staudte betont, dass die Grünen die Planungen für ein Endlager im ehemaligen Erzbergwerk Schacht Konrad kritisch sehen: „Wir haben grundsätzliche Zweifel, ob die Planungen dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Einen entsprechenden Sicherheitsnachweis konnte der Bund bislang nicht liefern. Statt auf eine schnelle Inbetriebnahme von Schacht Konrad zu drängen, muss der Bund die Sicherheit in den Fokus nehmen.“


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