Gifhorn. Seit Donnerstagnachmittag stehen 40.000 Quadratmeter Moor-und Waldfläche in Neudorf-Platendorf in Flammen. Aktuell ist die Feuerwehr noch immer mit rund 180 Kräften im Einsatz. Ein Ende sei noch nicht in Sicht, berichtet die Kreisfeuerwehr Gifhorn am frühen Freitagmorgen.
Aktualisiert, 14.30 Uhr: Die Feuerwehr meldet, dass sich die Lage inzwischen etwas entspannt habe. Auch durch den Einsatz des Hochleistungspumpsystems der Feuerwehr Braunschweig konnte die Brandintensität verringert werden. Derzeit sind noch etwa 160 Kräfte im Einsatz.
Gegen 16:17 Uhr rückten die Wehren Neudorf-Platendorf, Triangel, Westerbeck und Grußendorf unter dem Stichwort Waldbrand 2 aus. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass bereits eine große Fläche brannte, so wurde die K31 gesperrt, um genug Platz für die nachgeforderten Einsatzkräfte vorhalten zu können und einen reibungslosen Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen sicherzustellen. Am Abend kämpften rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei gegen die Flammen auf einer Fläche von etwa 40.000 Quadratmeter Moor und Wald. Am Freitagmorgen waren noch immer rund 180 Kräfte im Einsatz, das Feuer war laut Feuerwehr bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelöscht. (Anm. d. Red.: die Fläche wurde von der Feuerwehr am Freitagmittag nach unten korrigiert).
Verstärkung aus dem Umland
Zu Beginn brachten drei leichte Tanklöschfahrzeug mit einem 2.000 Liter Wassertank einen enormen Löscherfolg, wodurch eine Ausbreitung in Nord-Östliche Richtung verhindert werden konnte, berichtet die Feuerwehr. Zusätzlich wurde eine Wasserentnahmestellen von einem Bohrbrunnen und aus dem nahegelegenen Elbe-Seiten-Kanal eingerichtet. Eine weitere Löschwasserversorgung wurde über einen Pendelverkehr mit über zehn Tanklöschfahrzeugen hergestellt. Die Wasserentnahme hierfür erfolgt über Hydranten in den nahegelegenen Orten Neudorf-Platendorf und Schönewörde. Die Brandbekämpfung wurde in fünf Einsatzabschnitte gegliedert, die von drei Einsatzleitwagen geführt wurden. Gegen 22 Uhr am Donnerstagabend wurden seitens der Einsatzleitung Kräfte der Feuerwehr Braunschweig angefordert, die die Wehren aus dem gesamten Landkreis Gifhorn unterstützen. Aus Braunschweig rückte der C-Dienst der Hauptwache sowie der Fachzug 86 mit dem Hytrans Fire System (ein System zur Wasserförderung) an.
Hubschrauber angefordert
Zur Brandbekämpfung- und Beobachtung wurde zwischenzeitlich der Feuerwehr-Flugdienst und ein Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Waterpack (Faltbehälter zur Aufnahme von Wasser aus offenen Gewässern). Beide Optionen konnten aufgrund der Wetterbedingungen und der notwendigen Rüstzeit nicht genutzt werden. Der Einsatz eines Hubschraubers soll in den frühen Stunden des heutigen Freitags erneut geprüft werden.
Zur Versorgung der Einsatzstelle wurden 4.000 Liter Diesel und 600 Liter Super bereitgestellt. Aus der Bevölkerung wurden die Einsatzkräfte mit Trecken, Pistenraupen und anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Anhängern unterstützt. Um sich eine bessere Übersicht über den Einsatzort zu verschaffen, kam auch die Drohne der Kreisfeuerwehr zum Einsatz. Die Versorgung der Kräfte vor Ort übernahm die Schnell-Einsatz Gruppe des DRK Gifhorn.
Fenster geschlossen halten
Die Polizei rät, den Bereich weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten ihre Fenster schließen. Außerdem appelliert die Polizei, sich nicht aus Sensationslust zum Brandort zu begeben.
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