Ausgesetztes Baby ist in Betreuung - Ermittlungen dauern an

Sollte die Mutter gefunden werden, müsste sie zur Situation zumindest angehört werden, wie ein Sprecher der Stadt Braunschweig erklärt.

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In dieser Gartenlaube wurde das Baby gefunden.
In dieser Gartenlaube wurde das Baby gefunden. | Foto: aktuell24/BM

Braunschweig / Wolfenbüttel. Am 11. Mai um 6:45 Uhr fanden Anwohner in der Wolfenbütteler Straße "Am Pfingstanger" einen Säugling in ihrer Gartenlaube. Sofort hatten Polizei und Staatsanwaltschaft mit der Suche nach der Mutter begonnen. Kurze Zeit später lag der Säugling sogar auf der Intensivstation in Braunschweig - Blutverlust bei der Geburt. Inzwischen gehe es dem Kind jedoch wieder gut. Der Zustand des Kleinen ist stabil und es befindet sich bei einer familiären Bereitschaftsbetreuung in Obhut, so die Stadt Braunschweig auf Anfrage unserer Redaktion. Von der Mutter fehle jedoch noch immer jede Spur.


Die Ermittlungen dauern an. Julia Meyer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig berichtet: "Bei der Polizei sind derzeit Hinweise im mittleren einstelligen Bereich eingegangen. Ob sich aus diesen Hinweisen konkret die Identität der Mutter ermitteln lässt, ist Bestandteil der Ermittlungen." Doch man verlasse sich nicht nur auf Hinweise: Die am Fundort des Säuglings sichergestellte braune Decke befinde sich zurzeit beim Landeskriminalamt (LKA) zur weiteren Begutachtung. Dort werde auch weiteres Spurenmaterial gesichtet.

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Weiterhin steht den Ermittlern eine Videosequenz zur Verfügung, die wohl bislang vielversprechendste Spur. "Hier prüft die Polizei, ob die darauf erkennbare Person mit der Ablage des Kindes im Zusammenhang steht. Diese Sequenz befindet sich derzeit beim LKA zur Verbesserung der Bildqualität. Es kann noch nicht gesagt werden, wann mit einem Ergebnis der Auswertung zu rechnen ist", sagt Meyer.

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Wie geht es weiter?


Da das Baby zwar in Wolfenbüttel aufgefunden, aber zur Behandlung in die Kinderklinik nach Braunschweig gebracht wurde liegt die Zuständigkeit in Betreuungsangelegenheiten nun beim Jugendamt in Braunschweig. Noch laufen die Ermittlungen und die Betreuung ist vorerst sichergestellt. Doch was passiert, wenn die Mutter nun unvermittelt auftaucht? "Die Entscheidung über das Vorgehen würde von der dann aktuellen Situation abhängen. Die Kindesmutter müsste zumindest angehört und die Sachlage anhand der gewonnenen Erkenntnisse bewertet werden", erklärt der Braunschweiger Stadtsprecher Adrian Foitzik und ergänzt: "Davon wären weitere Schritte abhängig. Es ist jedoch wenig sinnvoll, Eventualitäten durchzuspielen."


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