Auto rast in Kieswerk - Feuerwehr probt den Ernstfall


Die Rettung eines Autofahrers beginnt mit dem Rettungsspreizer der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel. Fotos: Stadtfeuerwehr-Presse-Team
Die Rettung eines Autofahrers beginnt mit dem Rettungsspreizer der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel. Fotos: Stadtfeuerwehr-Presse-Team | Foto: Feuerwehr

Wolfenbüttel. Mit einer sehr dynamischen Einsatzsituation konfrontiert sahen sich die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Leiferde (Braunschweig) und Wolfenbüttel (Gruppe 1/2). Am Mittwochabend, so das Übungsszenario, raste ein Auto auf das Gelände eines Kieswerks bei Wolfenbüttel.


In dem Opel saßen laut Szenario drei Männer. Zeugen sahen das Auto und hörten später einen lauten Knall. Die sich zufällig zu einem Ausbildungsdienst in Wolfenbüttel aufhaltende Ortsfeuerwehr aus Leiferde wurde von der Leitstelle zu dem weitläufigen Grundstück beordert, ebenso die Wolfenbütteler Feuerwehrleute. Kurze Zeit später trafen das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF/W), das Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) und der Mannschaftstransportwagen (MTW) aus Leiferde an der vermeintlichen Unfallstelle ein. Besondere Schwierigkeit hier: die Feuerwehrleute aus der Nachbarstadt kannten das Übungsgelände nicht. Auch die Zufahrt zum Kieswerk war unbekannt.

So galt es zunächst für Gruppenführerin Doreen Lasogga aus Leiferde, umfangreich zu erkunden, war die Lage doch unklar. Klar war nur, dass ein Auto mitsamt Insassen gesucht werden musste. Und das taten die 33 Feuerwehrleute aus der Löwen- und Lessingstadt auch. Die Wolfenbütteler Wehr war mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) und dem Rüstwagen (RW) angerückt.

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Blick vom Rand der Senke auf das Geschehen. Die Rettung des Unfallfahrers hat begonnen. Foto: Feuerwehr



Zu Fuß gehend und mit den Einsatzfahrzeugen suchten die Helfer das riesige Areal ab, fanden jedoch zunächst keinen Menschen. Zwischendurch funkte die Leitstelle immer wieder dazwischen und meldete der Gruppenführerin Lasogga wieder und wieder Neuigkeiten. Dann erste Hinweise auf einen Verbleib der Auto-Insassen. An einer großen Maschine lag ein Mensch, ein weiterer war unter einem Container eingeklemmt. Parallel hierzu qualmte es an einer anderen Ecke. Das Löschen übernahm die Besatzung des TLF aus Braunschweig, während die restliche Mannschaft sich um die Befreiung des eingeklemmten Mannes kümmerte.

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Doreen Lasogga (links) von der Ortsfeuerwehr Leiferde und Sebastian Skalski (rechts) aus Wolfenbüttel beobachten die Rettungsmaßnahmen. Foto: Feuerwehr



Doch von dem vermissten Auto gab es noch keine Spur, so dass die Doreen Lasogga weitere Suchmaßnahmen anordnete. Mit Erfolg: in einer tiefen Senke am anderen Ende des Grundstücks lag ein abgerutschter Opel Kombi. Der Fahrer saß noch am Steuer, ein selbständiges Aussteigen war aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr möglich. „Zunächst sicherten die Einheiten aus Leiferde und Wolfenbüttel das Auto gegen ein mögliches Abrutschen. Dann wurde die Rettung des Mannes vorbereitet, was sich jedoch kompliziert gestaltete“, berichtete Übungsleiter Christian Lüdecke. „Zunächst galt es, die Rettungsgeräte des HLF wieder einzuräumen, nachdem der Patient unter dem Container befreit worden war. Auch war es nicht möglich, mit den schweren Einsatzfahrzeugen bis direkt an das verunfallte Auto zu fahren“, so der Übungsleiter weiter.

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Auch das Löschen eines angenommenen Brandes gehörte zur Übung, die in einer Kieskuhle stattfand. Foto: Feuerwehr



Nun war Muskelkraft gefragt, die Feuerwehrfrauen- und Männer trugen sämtliche benötigen Rettungsgeräte von den Fahrzeugen bis hinunter zum Unfallauto. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Trotz der umfangreichen Übungsaufgaben kam die Schulung und Ausbildung nicht zu kurz, so hatten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr aus Leiferde immer wieder die Möglichkeit, mit Schere, Spreizer und anderen Rettungsgeräten zu arbeiten. Fachkundige Anleitung bekamen sie hierzu von den Feuerwehrleuten aus Wolfenbüttel.

Der Unfallfahrer konnte befreit werden – die Übung wurde beendet. Lüdecke mit einem Fazit: „Wir haben schon mehrfach mit der Ortsfeuerwehr Leiferde geübt, es entstand eine Freundschaft zwischen der Gruppe 1/2 und der Wehr. Wir haben zahlreiche schwierige Übungen gemeinsam absolviert, so auch diese. Die Lage war dynamisch und die Feuerwehrleute sehr flexibel, sie reagierten schnell auf die verschiedenen Dinge, die immer wieder dazukamen.“

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Gruppenführerin Doreen Lasogga weist ihre Mannschaft aus Leiferde in die Lage ein. Foto: Feuerwehr


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