Bahnübergang Ebertallee zukünftig wohl noch häufiger geschlossen

Und damit ist nicht die Vollsperrung ab Montag aufgrund einer Baumaßnahme gemeint. Die Aussichten auf eine Alternative sind auch alles andere als gut.

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Archivbild | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. In der kommenden Woche ist der Bahnübergang Ebertallee/Grüner Jäger in Riddagshausen wegen einer Baumaßnahme komplett gesperrt. Allerdings wissen Verkehrsteilnehmer, die dort häufiger unterwegs sind, dass man auch sonst an dieser Stelle häufig nicht voran kommt. Aufgrund des regen Zugverkehrs sind die Schranken oft und lange geschlossen. Wie die Bahn auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilt, dürfte sich die Situation in Zukunft sogar noch verschärfen. Und eine alternative Lösung ist nicht in Sicht.



Zahlen dazu, wie lange die Schranken des genannten Bahnübergangs durchschnittlich an einem Werktag geschlossen sind, hat weder die Bahn, noch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Eine Bahnsprecherin teilt lediglich mit: "Je nach Zugfolge kann es teilweise zu längeren Schrankenschließzeiten kommen. Eine detaillierte Auflisten haben wir nicht." "Durch die Schließzeiten am Bahnübergang entstehen den Verkehrsteilnehmern entsprechende Wartezeiten. Die Behinderungen auf der L625 bei Riddagshausen sind hier nicht unbekannt", ergänzt Carina Eberwein von der Landesbehörde. Die Stadt Braunschweig verweist auf Anfrage generell auf die Zuständigkeit der genannten Behörde.

Mehr Schließzeiten durch Weddeler Schleife


Die ab Montag anstehende Baumaßnahme habe nach Fertigstellung keinerlei Auswirkungen auf die Schließzeiten. Hier werde nur der Bodenbelag am Bahnübergang erneuert, teilt die Bahn mit. Doch eine andere Sache könnte die Sache für wartende Verkehrsteilnehmer zukünftig verschärfen: der Ausbau der Weddeler Schleife. "Um auch den künftigen Anforderungen an den Zugverkehr zu entsprechen, wird die Weddeler Schleife zweigleisig ausgebaut. Dadurch werden im Nahverkehr ein ganztägiger Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg sowie Qualitäts- und Kapazitätsverbesserungen (zum Beispiel flexiblerer Verkehr) im Fern- und Güterverkehr ermöglicht. Dies führt dann auch teilweise zu mehr Schrankenschließzeiten", teilt die Bahnsprecherin mit.

Angesichts der langen Wartezeiten, die sich nun perspektivisch noch verlängern, drängt sich die Frage nach Alternativen auf. Könnte man an dieser Stelle nicht eine Brücke oder einen Tunnel für den Straßenverkehr bauen? Doch danach sieht es nicht aus. "Die Bahn kann nicht allein über die Beseitigung eines Bahnübergangs sowie Alternativen (zum Beispiel Ersatz durch ein Überführungsbauwerk) befinden. Eine Entscheidung über die Beseitigung eines Bahnüberganges ist laut Eisenbahnkreuzungsgesetz immer gemeinschaftlich mit allen Beteiligten, sprich Bahn, Straßenbaulastträger und Bund, herbeizuführen", heißt es.

"Eher schwache Verkehrsbelastung"


Und der Straßenbaulastträger, in diesem Fall die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, wird hier konkreter. Zwar wisse man um die Behinderungen, die Landesstraße weise hier allerdings mit einem durchschnittlichen Verkehr von 2.900 Kraftfahrzeugen am Tag eine eher schwache Verkehrsbelastung auf. "Eine Planungsnotwendigkeit zur Beseitigung des Bahnübergangs wird daher nicht gesehen", so Carina Eberwein.

Zudem wäre eine Beseitigung nur mit einer Über- oder Unterführung möglich, wobei aufgrund der Dammlage der Bahnstrecke hier eine Brückenlösung technisch nur schwer realisierbar wäre. Eine Unterführung sei jedoch mit noch höheren Kosten verbunden von denen das Land Niedersachsen einen nicht unerheblichen Teil zu übernehmen hätte. Die dafür erforderlichen Haushaltsmittel stünden nicht zur Verfügung. "Eine entsprechende Maßnahme zur Beseitigung des Bahnübergangs konnte deshalb bislang nicht erfolgen und ist auch auf absehbare Zeit nicht vorgesehen", erklärt die Behördensprecherin abschließend.


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