Braunschweiger Sozialverwaltung wird jetzt zur "Willkommensbehörde“

Es gibt eine neue Stabsstelle für "Integration, Vielfalt und Demokratie" in Braunschweig. Sie kümmert sich um Migranten und LSBTI*-Personen.

Es gibt eine neue Willkommensbehörde im Rathaus. (Symbolfoto)
Es gibt eine neue Willkommensbehörde im Rathaus. (Symbolfoto) | Foto: Axel Otto

Braunschweig. Die Braunschweiger Sozialverwaltung erhält die „Stabsstelle Vielfalt, Zuwanderung und Demokratie“ und wird damit zur „Willkommensbehörde“. Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch will ihre Verwaltung dementsprechend umstrukturieren und stellte im Ausschuss für Vielfalt und Integration am heutigen Mittwoch ihre Pläne vor. Dies geht aus einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion hervor.



„Zuwanderung und Integration werden für uns als Gesellschaft immer wichtigere Themen – sowohl mit Bezug auf den zunehmenden Fachkräftemangel als auch auf Menschen, die in Deutschland Schutz suchen“, sagt Nils Bader, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

„Für Menschen, die aus dem Ausland nach Braunschweig kommen und hier Fuß fassen möchten, kann der bürokratische Behördendschungel enorm abschreckend sein“, so Bader weiter. „Dabei ist es für den sozialen Zusammenhalt einer Zuwanderungsgesellschaft sehr wichtig, dass die neuen Mitglieder von Beginn an respektvoll aufgenommen und integriert werden, insbesondere wenn sie eine Bleibeperspektive haben und langfristig hier leben werden.“ Vor allem durch behördliche Unterstützung direkt bei der Ankunft sei es möglich, Reibungspunkte bei der Eingliederung neuer Braunschweiger gering zu halten.

Migranten und LSBTI*-Personen


Dabei sei es entscheidend, dass auch die individuelle Lebenssituation der Migranten berücksichtigt werde. „Unsere Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch hat daher neben einer Stelle für die Ausarbeitung von Integrationskonzepten auch eine Stelle für die Beratung von LSBTI*-Personen vorgesehen“, erklärt Nils Bader. Damit ein neuer Lebensort auch eine neue Heimat werden könne, sei es außerdem wichtig zu verstehen, wie er gesellschaftlich funktioniere. „Eine diverse Stadtgemeinschaft wie in Braunschweig, in der Menschen aus über 170 Nationen zusammenleben, basiert auf gegenseitigem Respekt und Toleranz.“ Die neue Stabsstelle lege deshalb einen Schwerpunkt darauf, das Verständnis dieser Werte ebenso zu fördern wie das des Grundgesetzes und der Demokratie.

„Die Schaffung der Stabsstelle Integration, Vielfalt und Demokratie war längst überfällig“, bekräftigt Cristina Antonelli-Ngameni, integrationspolitische Sprecherin der Grünen-Ratsfraktion. „Daher freuen wir uns sehr darüber, dass die zuständige Dezernentin Dr. Christina Rentzsch diesem Thema von Anfang an eine große Bedeutung beigemessen hat und die Umsetzung nun tatkräftig auf den Weg bringt.“

Zuziehende Menschen bedeuteten Potenziale


„Migration ist spätestens seit den Anwerbeabkommen der 1960-er Jahre ein konstanter Bestandteil unserer Stadtentwicklung. Zudem wirken globale Krisen punktuell durch die Ankunft von Geflüchteten in die Stadt hinein (Syrien-Krieg, Ukraine-Krieg)“, so Antonelli-Ngameni. Diesem Zuzug von Menschen würden wiederum ein brisanter Fachkräftemangel und eine zunehmend alternde Stadtbevölkerung gegenüberstehen. „Das zusammen birgt Potenziale, aber auch Risikofaktoren in sich, auf die es als Antwort eine langfristig ausrichtete migrationspolitische Planung braucht“, sagt Cristina Antonelli-Ngameni.

Die neu entstehende Stabsstelle sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die bestmögliche Teilhabe Zugewanderter zu ermöglichen, was dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt zugutekomme. „Hierfür wird das ehemalige Büro für Migrationsfragen mit der Integrationsplanung und weiteren thematisch verwandten Stellen samt Leitung als Willkommens- und Teilhabeeinheit zusammengedacht“, freut sich Antonelli-Ngameni. Diese Bündelung sei für den Wirkungsgrad der einzelnen Stellen und für eine neu aufzulegende Integrationsplanung für Braunschweig unabdingbar und ein Meilenstein in der Migrationspolitik unserer Stadt.


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