Grünen-Abgeordnete Hamburg: Sparkurs des Landes gefährdet Forschung

Auch die TU Braunschweig sei massiv von Sparplänen des Landes betroffen, sagt die und kündigt an, dass die Grünen ein Aktuelle Stunde im Landtag beantragen wolle

Die TU Braunschweig
Die TU Braunschweig | Foto: Sina Rühland

Braunschweig.Die aktuellen Sparpläne der SPD/CDU-Koalition in Niedersachsen gefährden nach Ansicht der Grünen im Landtag Forschung und Lehre in ganz Niedersachsen. Auch die Hochschulen würden bereits protestieren, weil sie kaum Möglichkeiten für Kürzungen sehen. In Braunschweig seien davon Juniorprofessuren betroffen., hießt des in einer Mitteilung der Grünen-Abgeordneten Julia Willie Hamburg.


„Der Wissenschaftsminister ist mit dem Rasenmäher durch die Hochschullandschaft unterwegs. Mit den harten Sparvorgaben gefährden Minister Thümler und die SPD/CDU-Koalition den Wissenschafts- und Bildungsstandort Niedersachsen, auch in Braunschweig“, sagt Hamburg. Über eine so genannte globale Minderausgabe würden pauschal 2020 und 2021 fast 25 Millionen Euro gestrichen. Wo die Hochschulen den Rotstift ansetzen, sei ihnen selbst überlassen. Etliche Hochschulen hätten bereits teils auch öffentlich auf die Probleme bei der Umsetzung und die Konsequenzen für Forschung und Lehre hingewiesen

Sparkurs stoppen


An der TU Braunschweig würden laut Hamburg etliche Juniorprofessuren auf der Kippe stehen. Auch an anderen Hochschulen würden durch die Sparpläne der Landesregierung erhebliche Einschnitte drohen. Wissenschaftsminister Thümler (CDU) entgegne sämtlicher Kritik lapidar den Hinweis auf die Sparvorgaben der Landesregierung und ihres Finanzministers. Die Grünen fordern die Regierungskoalition deshalb auf, den Sparkurs umgehend zu revidieren und haben deshalb für Donnerstag eine Aktuelle Stunde in der Februar-Sitzung des Landtags beantragt.

„Das ist verantwortungslos gegenüber den Hochschulen und den Studierenden. Das widerspricht auch dem Hochschulpakt des Landes. Wir Grünen fordern die Landesregierung auf, den Hochschulpakt vollständig einzuhalten und auf die Einsparungen zu verzichten. Deshalb haben wir für diesen Donnerstag im Landtag eine Aktuelle Stunde zu diesem Irrsinn beantragt“, erklärte Hamburg. „Die Corona-Pandemie zeigt gerade, wie unverzichtbar Forschung und Lehre für den Wohlstand und das Wohlergehen unseres Landes sind. Das gilt besonders für großen Aufgaben wie Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung und sozialer Zusammenhalt. Der stumpfe Sparkurs rückt das Ziel, in Niedersachsen Exzellenz-Universitäten zu etablieren, in weite Ferne.“

Bereits im März 2020 habe die Landeshochschulkonferenz (LHK) Niedersachsen einen Bericht zum Investitionsstau an den Hochschulen vorgelegt, berichtet Hamburg weiter. Laut der Berechnung seien 4,3 Milliarden Euro für die Sanierung, Modernisierung und Ausbau der Hochschulen notwendig. Im Grünen-Vorschlag zum Haushaltsentwurf für das Jahr 2021 waren – über einen Niedersachsenfonds - zwei Milliarden Euro ausschließlich für die Sanierung und Modernisierung der Hochschulen reserviert. „Mit einer solchen Kraftanstrengung wäre es möglich, auf die Kürzungen zu verzichten“, betonte Julia Willie Hamburg. „Das Problem ist Wissenschaftsminister Thümler. Er hat weder in seiner Fraktion noch in der Regierung ausreichend Rückhalt, um die Interessen von Hochschulen, Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegen das Spardiktat des Finanzministers durchzusetzen.“


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