Katzenstele - Ausschuss klar gegen "Anti-Fahrrad-Podest"

Ein vier mal vier Meter großes Podest um die Katzenstele stößt auf Ablehnung im Ausschuss. Denkmalschutz

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Die Katzenstele wird zum Leidwesen des Künstlers auch als Fahrradabstellplatz missbraucht.
Die Katzenstele wird zum Leidwesen des Künstlers auch als Fahrradabstellplatz missbraucht. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Eine simple Mitteilung entwickelte sich im Planungs- und Umweltausschuss am vergangenen Mittwoch zu einer regen Diskussion. Dem Denkmalschutz, der Verwaltung und dem Künstler selbst seien die Mülleimer und Fahrrad-Ansammlungen am Fuße der "Katzenstele" ein Dorn im Auge. Der Plan der Verwaltung, diesem Problem mit einem vier mal vier Meter großen Podest abzuhelfen stieß im Ausschuss auf Protest - letztlich mahnte die Ausschussvorsitzende Nicole Palm (SPD) die Verwaltung, die Pläne zu überarbeiten.


Das Podest soll zwei Stufen mit jeweils 17,5 Zentimetern Höhe haben und aus dem gleichen Sandsteinmaterial gefertigt werden. Die Verwaltung erhoffe sich, dass auf und an dem Sockel dann keine Fahrräder mehr abgestellt werden. Die Verwaltung kommentiert außerdem, dass in der Nähe genug Fahrradständer zur Verfügung stehen. Laut dem Leiter der Tiefbauabteilung, Klaus Benscheidt, sollen sich die Kosten dafür auf einen Betrag unter 5.000 Euro belaufen.

Eine Stolperfalle in der Stadt?


Zur Verkehrssicherung sollen zumindest in der Anfangsphase zusätzliche schlichte Poller die Ecken des Sockels betonen und schützen. An der Frage der Verkehrssicherung hängt sich auch Anke Schneider (Die Linke) auf: "Eine vier Meter breite Säule wäre ein Hindernis für Fußgänger und Lieferverkehr. Mir erschließt sich der Sinn nicht." Dieser Kritik schließen sich Dr. Frank Schröter und weitere Ausschussmitglieder an: "Müsste da nicht auch eine Sichtmarkierung für Sehbehinderte sein?"

Eher Bedarf für mehr Fahrradständer


Lisa-Marie Jalyschko sieht gar das Problem an ganz anderer Stelle: "In einem urbanen Raum ist es nicht das erste, was mich stört, wenn irgendwo Fahrräder stehen", setzt die Grüne an und schlussfolgert: "Wenn da so viele Fahrräder abgestellt werden, ist der Bedarf an Fahrradständern ja offensichtlich größer als das, was die aktuellen Fahrradständer hergeben. Hat die Verwaltung da keine Vorschläge?"

Mehr als die Frage nach dem Bedarf erregte die Gemüter jedoch die Sicherheitsfrage. Detlef Kühn (SPD) schließt sich der "Hindernisfrage" von Dr. Frank Schröter an: "Da wird ein neues Hindernis in den öffentlichen Raum gesetzt. Wenn es da voll ist und Leute stürzen, wer ist dann für verletzte Fußgänger verantwortlich?"

Wäre eine Bank die Lösung?


Die Wende ins Gespräch bringt Björn Hinrichs (CDU) mit seinem Vorschlag einer runden Holzbank um die Stele: "Die Aufenthaltsqualität wird erhöht und es wäre vielleicht auch günstiger", argumentiert das Ausschussmitglied. Jalyschko pflichtet ihm bei. Diplomingenieur Klaus Hornung vom Referat für Stadtbild und Denkmalpflege versetzt den Überlegungen jedoch einen Dämpfer: "Das ist ein Element, was nicht zur Stele passt. Weder vom Material, noch von der Form her. Da müssten wir komplett neu in die Diskussion mit dem Künstler einsteigen." Auch handele es sich bei dem Sockel um einer Barriere, "die man durchaus wahrnehmen kann. Und das ist keine Ungewöhnlichkeit in Fußgängerbereichen", so Hornung. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer sieht die Sache ähnlich. "Rundbank - bitte nicht. Aber wenn sie der Meinung sind, wir sollten das nicht tun, werde ich das Thema zurückziehen."

Letztlich endet die ergangene Mitteilung mit einem Schlusswort der Ausschussvorsitzenden Nicole Palm (SPD). Bis zur nächsten Sitzung solle die Verwaltung die Pläne doch bitte noch einmal überdenken - dann werde man die Vorschläge erneut besprechen.


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