LAB Braunschweig wird zum Ankunftszentrum für Asylbewerber ausgebaut

Bislang fungierte der Standort in Kralenriede nur als Erstaufnahmeeinrichtung. Die Kapazität wird um 200 Plätze erweitert.

Die LAB in Braunschweig. Archivbild
Die LAB in Braunschweig. Archivbild | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Zum 1. April wird der Braunschweiger Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB) in der Boeselagerstraße von einer Erstaufnahmeeinrichtung in ein Ankunftszentrum umgewandelt. Die Aufnahmekapazitäten werden ausgebaut. Darüber informiert die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in einer Pressemitteilung.



Dieser Schritt werde notwendig, weil das bisherige Ankunftszentrum in Bad Fallingbostel-Oerbke an die Bundeswehr zurück gegeben werden muss und für die Aufnahme von Asylsuchenden ab Ende des Jahres nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Um diese Schließung zu kompensieren, wird der Standort Braunschweig ab sofort zu einer der ersten Anlaufstellen von Asylsuchenden in Niedersachsen werden. Niedersachsen als bundesweit viertgrößtes Aufnahmeland der Bundesrepublik Deutschland verfügt seit 2016 über zwei Ankunftszentren, das zweite Ankunftszentrum in Bramsche bleibt unverändert in Betrieb.

Neue Standortleiterin


Seit 1. Februar hat der LAB-Standort in Braunschweig zudem eine neue Standortleiterin. Kyra Knopf hat mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits die erforderlichen Umstrukturierungen angestoßen. Neben dem bisherigen Aufgabenschwerpunkt, der Unterbringung und Versorgung Geflüchteter, werden in dem neuen Ankunftszentrum auch alle notwendigen Schritte zur Aufnahme und für die Durchführung des Asylverfahrens vollzogen. Hierzu zählen unter anderem die Registrierung und Erstuntersuchung der Asylsuchenden sowie die anschließende Antragsstellung und möglichst auch Anhörung bei der örtlichen Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

Alle Prozesse würden bereits seit vielen Jahren in Braunschweig abgebildet, bekommen aber mit der neuen Funktion eine noch größere Bedeutung bei der Aufnahme von schutzsuchenden Menschen. Die Aufenthaltsdauer im Standort Braunschweig werde durchschnittlich acht Wochen betragen, bevor die Asylsuchenden in andere Einrichtungen der LAB Niedersachsen verlegt oder direkt in die Kommunen verteilt werden.

Kapazität wird erweitert


Derzeit verfügt der Standort über rund 675 reguläre Plätze. Um für die zukünftig eintreffenden Asylsuchenden aufnahmefähig zu sein, wird der LAB-Standort zeitnah seine Kapazitäten um zirka 200 weitere reguläre Plätze ausbauen. Diese Kapazitäten werden der Stadt Braunschweig anteilig auf ihre Aufnahmequote angerechnet. Im Zuge der Erweiterung und des Ausbaus der Verantwortlichkeiten wird das Ankunftszentrum weitere Arbeitsplätze für die Region schaffen.

Seit 1996 betreibt die LAB den Standort in Kralenriede. Die Einrichtung in Braunschweig war bis zum Jahr 1990 die erste in Niedersachsen für die Aufnahme von Asylsuchenden und nahm für die gesamte Bundesrepublik auf. Derzeit leben 683 Personen aus rund 42 Nationen in der Boeselagerstraße.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Bundeswehr