Braunschweig. Er hat diesen Satz nicht ganz ernst gemeint, aber fest steht, Holger Herlitschke ist kein besonders großer Freund der „Schloss-Arkaden“. Gerade die westliche Innenstadt würde massiv leiden, hier müsse dem Handel geholfen werden, so der OB-Kandidat der Braunschweiger Grünen beim Neujahrsempfang des Kreisverbandes.
Überhaupt überrascht Herlitschke mit Themen, die man auf den ersten Blick nicht wirklich zum Kern Grüner Politik zählen würde. „Wir brauchen dringend mehr Mietwohnungen in der Stadt“, fordert er. Im vergangenen Jahr sei Braunschweig wieder um 1600 Einwohner gewachsen, hier wäre also dringend Bedarf.
Er hat das Thema „Stadtentwicklung“ auf die Agenda der Braunschweiger Grünen gehoben. Dazu zählt er auch den öffentlichen Nahverkehr, der unbedingt ausgebaut und verbessert werden müsse. Als er von der Förderung alternativer Energien und Lärmbelästigung durch den Forschungsflughafen spricht, ist Holger Herlitschke wieder ganz bei der Partei-Basis angekommen.
Die Stimmung im „Grünen Laden“ an der Friedrich-Wilhelm-Straße ist gut. Das liegt nicht zuletzt an Gabriele Heinen-Kljajic. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur tut dem Selbstbewußtsein des Kreisverbandes sichtlich gut. „Wir sind von einer Protestbewegung zu einer politischen Kraft geworden, die jetzt auch hier ernst genommen wird“, sagt die Braunschweigerin. Von Hennig Brandes erntet sie dafür ein Lächeln. Er ist zum Grünen-Neujahrsempfang nicht als Mann der CDU gekommen, sondern als Verbandsdirektor des kommunalen Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB).
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