Radverkehr in Braunschweig: Stadt legt ersten Kompaktbericht vor

Über den aktuellen Bearbeitungsstand der einzelnen Maßnahmen des Katalogs berichtet die Stadtverwaltung fortan halbjährlich in Form eines Kompaktberichtes jeweils zu den Stichtagen 31. März und 30. September

Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Pixabay

Braunschweig. Im Juli 2020 hat der Rat die Umsetzung des Ziele- und Maßnahmenkatalogs "Radverkehr in Braunschweig" und damit eine umfangreiche Förderung des Radverkehrs in Braunschweig beschlossen. Die insgesamt 29 Maßnahmen dienen der Verwaltung als zentrales Arbeitspaket für Radverkehrsvorhaben bis zum Jahr 2030. Der erste Kompaktbericht mit Stichtag 31. März 2022 liegt nun vor und macht damit die Entwicklungen seit dem Ratsbeschluss transparent und sichtbar, teilt die Verwaltung mit.



"Klimaschonender Verkehr ist der Maßstab für die Zukunft", betont Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. "Der Rat hat uns ein großes Maßnahmenpaket für den Radverkehr aufgegeben, das wir sukzessive angehen. Mit attraktiven Velorouten, einem einheitlichen Qualitätsstandard für Fahrradstraßen und Radwege sowie flächendeckenden Abstellanlagen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende."

Halbjährliche Berichte folgen


Über den aktuellen Bearbeitungsstand der einzelnen Maßnahmen des Katalogs berichtet die Stadtverwaltung fortan halbjährlich in Form eines Kompaktberichtes jeweils zu den Stichtagen 31. März und 30. September. Der erste Kompaktbericht mit Stichtag 31. März 2022 liegt nun vor und macht damit die Entwicklungen seit dem Ratsbeschluss transparent und sichtbar.

Von den bis einschließlich 2022 7,75 zusätzlich geplanten Stellen waren zum Stichtag 31. März drei Stellen besetzt. Inzwischen konnte eine weitere Stelle besetzt werden. Für jede der 29 Maßnahmen wurden die erforderlichen Arbeitsschritte und Meilensteine definiert, außerdem liegen Zeit- und Ablaufpläne vor. "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an den Planungen für die erste Veloroute zwischen Umfeld Schlossplatz und Schöppenstedter Turm, die zugleich Aushängeschild und Vorbild für das gesamte Veloroutennetz in der Stadt sein wird", sagt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer.

Aktueller Maßnahmen-Stand


Maßnahme Markierung von Fahrradfurten:Eine stadtweite Bestandsaufnahme aller vorhandenen sowie erforderlichen Furten, einschließlich solcher mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, ist im Rahmen von Maßnahme 5 vorgesehen. Ungeachtet dessen werden bereits vorab an Unfallhäufungsstellen und Stellen, an denen eine besondere Aufmerksamkeit geboten ist, bis Herbst 2022 erste Rotmarkierungen aufgebracht. Als Beispiele können die Schutzstreifen Rautheimer Straße und Mittelweg, die Radaufstellstreifen und Zuführungen Messeweg/Berliner Straße, der Radfahrstreifen Salzdahlumer Straße/Fichtengrund sowie die Einmündungen Kaiserstraße/Wendenstraße und Helmstedter Straße/Brodweg genannt werden.

Maßnahme Veloroutennetz planen und Radverkehrsnetz überarbeiten: Mitte des Jahres 2021 wurde ein Standard für "Velorouten in Braunschweig" definiert und beschlossen. Unter anderem auf dieser Basis wird im Rahmen des Mobilitätsentwicklungsplans (MEP) bis Mitte 2023 das Hauptnetz für den Radverkehr, einschließlich Veloroutennetz, für das Braunschweiger Stadtgebiet entwickelt.

Maßnahme Qualitätsstandard von Radverkehrsanlagen und Analyse zu bestehenden Hindernissen im Radverkehrsnetz:
Diese Maßnahmen starten im Juli 2022. Es ist zum einen eine Bestandsaufnahme aller vorhandenen Radverkehrsanlagen hinsichtlich Breite, Qualität und Sicherheit vorgesehen. Zum anderen werden stadtweit bestehende Hindernisse im Radverkehrsnetz sowie fehlende Radfurten und solche mit erhöhtem Gefährdungspotenzial identifiziert.

Maßnahme Standard für Fahrradstraßen: Mit der Entwicklung eines Standards für die Planung und den Bau von Fahrradstraßen in Braunschweig wurde begonnen. Dieser soll dazu dienen, künftig einheitlich gestaltete Fahrradstraßen in der Stadt umzusetzen und das bestehende Netz zu optimieren. Anhand des neuen Standards werden die bestehenden Fahrradstraßen/-zonen im weiteren Verlauf überprüft. Zudem wird das Bestandsnetz in Bezug auf Vorrang für Fahrradstraßen und Durchfahrtsbeschränkungen für Kfz-Verkehre analysiert.


Maßnahme Ausbauziel bis 2030: Der "Braunschweiger Standard" wird bei allen laufenden und zukünftigen Straßenplanungen geprüft und nach Möglichkeit berücksichtigt. Derzeit laufen die Umsetzungen z. B. auf der Hamburger Straße stadtauswärts zwischen A392 und Siegfriedstraße und im ersten Bauabschnitt der Stadtstraße Nord.

Maßnahme Pilotprojekt für Velorouten und Ausbau der Uferstraße: Die Planung der ersten Veloroute (Umfeld Schlossplatz bis Schöppenstedter Turm) läuft ebenso wie die Planung zum Ausbau der Uferstraße. Zurzeit werden verschiedene Varianten untersucht.

Maßnahme Mehr Fahrradabstellanlagen an Bushaltestellen und städtischen Einrichtungen: Im Oktober 2022 wird mit der flächendeckenden Bedarfsermittlung für zusätzliche Abstellanlagen an Haltestellen und städtischen Einrichtungen begonnen. Darauf aufbauend werden sukzessive zusätzliche Fahrradabstellanlagen umgesetzt. Ungeachtet dessen sind seit Ratsbeschluss an Haltestellen bereits 233 (davon 72 mit Überdachung) und an städtischen Einrichtungen 57 (ohne Überdachung) neue Fahrradabstellplätze geschaffen worden.

Maßnahme Mehr Fahrradabstellanlagen in Wohngebieten: Mit dem Leitsatz "2030 bis 2030" sollen insgesamt 2030 zusätzliche Fahrradabstellplätze bis Ende 2030 in Wohngebieten eingerichtet werden. Seit dem Ratsbeschluss wurden bereits 354 neue Fahrradabstellplätze (ohne Überdachung) in Wohngebieten und zusätzlich 22 Plätze im Bereich Bohlweg/Georg-Eckert-Straße geschaffen.


Maßnahme Verbesserungen bei Radwegreinigung und Winterdienst: Derzeit wird ein Konzept für den verbesserten Radwegewinterdienst erarbeitet, welches in Kürze den politischen Gremien zur Erörterung und Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Das Gesamtkonzept soll spätestens bis Mitte des Jahres 2023 vorliegen.

Maßnahme Werbung für mehr Radverkehr: Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2021 wurden vier Einzelaktionen durchgeführt. Im Mai 2022 gastierte die Cargobike Roadshow in Braunschweig, die Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gab, sich herstellerneutral über das Thema Lastenrad zu informieren und zwölf verschiedene Modelle zu testen. Zudem findet das diesjährige Stadtradeln vom 4. bis 24. September statt. Des Weiteren sind ein Radwanderpass für den Städtepartnerschaftsradweg Braunschweig – Magdeburg und eine Sternfahrt von Braunschweig und Magdeburg mit Treffpunkt in Helmstedt am 17. September geplant.

Maßnahme Automatische Radverkehrszählung: Die Beschaffung von fünf automatischen Zählanlagen ohne Display sowie einer Zählsäule mit Display ist erfolgt. Der Einbau an den Standorten Ringgleis (nördlich der Kälberwiese), Bültenweg (zwischen Gauß- und Linnéstraße), Kurt-Schumacher-Str. (Nordseite, parallel zu Viewegs Garten), Jasperallee (zweigeteilt zwischen Okerbrücke und Moltkestraße) und Ferdinandbrücke (alle ohne Display) sowie Wendenstraße (im Bereich Werder/Kaiserstraße, mit Display) erfolgt im Sommer 2022. Die erhobenen Daten werden auf der städtischen Internetseite einsehbar sein.


mehr News aus Braunschweig