SPD: „Gedenken bedeutet, Verantwortung zu übernehmen“


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Braunschweig. Die SPD-Braunschweig gedenkt einem großen Sozialdemokraten. Zum 50. Todestag des ehemaligen Braunschweiger Oberbürgermeisters Ernst Böhme legten Braunschweiger SozialdemokratInnen am vergangenen Samstag einen Kranz an Böhmes Grab auf dem Hauptfriedhof nieder.


Später wurde auf einer Veranstaltung im Dr.-Heinrich-Jasper-Saal an Ernst Böhmes bewegtes politisches Leben erinnert. Das berichtet der SPD-Bezirk Braunschweig.

Annette Schütze, Landtagsabgeordnete und Ratsfrau der Stadt Braunschweig, begrüßte die zahlreichen Gäste und warnte in Anbetracht jüngster Wahlergebnisse vor einem Verlust demokratischer Erinnerungskultur: „In Zeiten, in denen eine Partei im Niedersächsischen Landtag sitzt, die Erinnerungskultur bewusst für politische Zwecke instrumentalisiert und verfälscht, ist es besonders wichtig, sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.“ Gerhard Glogowski, Ehrenbürger der Stadt Braunschweig und Ministerpräsident a.D., fügte hinzu: „Nur wer Verantwortung für die Vergangenheit übernimmt, kann verantwortungsvoll die Zukunft gestalten.“

Anschließend skizzierte Reinhard Bein, langjähriger Vorsitzende des „Arbeitskreises Andere Geschichte“, gemeinsam mit Regina Blume das politische Leben Ernst Böhmes. Neben Böhmes kommunalpolitischen Leistungen – Bau des Stadtbades (1932) und des Braunschweiger Hafens (1934) – waren auch seine Absetzung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 und seine Rückkehr ins Amt des Oberbürgermeisters im Jahr 1945 Teil des Vortrages. So erfuhren die ZuhörerInnen unter anderem, dass Braunschweig im Jahr 1947 von der britischen Militärregierung als „bestenttrümmerte“ Stadt Deutschlands bestätigt wurde. Ein Verdienst, der auch auf die politische Willenskraft Ernst Böhmes zurückzuführen war.

Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1968, starb Ernst Böhme im Alter von 76 Jahren – ein Politiker und Mensch, an den es auch in Zukunft zu erinnern gilt.


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