Überfall nach ignorierter Warnung: Es gibt Bilder von den Tätern

Fast alle Busse und Stadtbahnen werden videoüberwacht. Derzeit ist aber noch nicht geplant, mit dem Material an die Öffentlichkeit zu gehen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Ende August wurde ein junger Braunschweiger in der Weststadt von zwei Unbekannten ausgeraubt. Ein Zeuge, der zuvor ein Gespräch der mutmaßlichen Täter in der Straßenbahn mitgehört hatte, hatte ihn vergeblich gewarnt (regionalHeute.de berichtete). Bislang konnte die Polizei die Täter nicht ausfindig machen. Dabei stehen der Polizei Videoaufnahmen der Verdächtigen zur Verfügung. Denn fast alle Busse und Bahnen der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) sind videoüberwacht.


"Der weitaus überwiegende Teil der Fahrzeuge wird mit Kameras überwacht", bestätigt Felix Weitner von der BSVG auf Anfrage. Die Aufnahmen würden für 24 Stunden auf einer Festplatte in den Fahrzeugen gespeichert und dann automatisch überschrieben. In Fällen, in denen eine Sichtung des Videomaterials nötig sei wie Unfälle oder mögliche Straftaten in oder an den Fahrzeugen - würden die Datenträger der Fahrzeuge gesichert. "Nur der Geschäftsführer oder der jeweilige Leiter des Bereichs Bus beziehungsweise Bahn dürfen die Daten zusammen mit einem Vertreter des Betriebsrates sichten", betont Weitner.

"Datenschutz wird eingehalten"


Bei Anfragen von der Polizei würden die Daten direkt über ein Softwaretool an die Beamten weitergegeben. "Der Umgang mit den Videodaten passiert selbstverständlich konform der aktuellen Datenschutzbestimmungen", versichert der Unternehmenssprecher. Damit die Daten datenschutzrechtlich überhaupt gesichtet werden dürften, müssten zwingend folgende Voraussetzungen erfüllt sein: "Es muss ein konkreter Verdacht bestehen und es müssen die oben genannten Organisationeinheiten hinzugezogen werden."

"Öffentlichkeitsfahndung das letzte Mittel"


Die Polizei bestätigt gegenüber regionalHeute.de, dass im genannten Fall das Videomaterial bei der BSVG angefordert wurde. Das Material werde derzeit ausgewertet. Obwohl die Täter noch nicht ermittelt wurden, sei eine Veröffentlichung der Videomaterials zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant. "Eine Öffentlichkeitsfahndung ist das letzte Mittel und kommt nur dann in Betracht, wenn andere Ermittlungsansätze nicht erfolgsversprechend sind", erklärt Polizeisprecher Dirk Oppermann.

Neben den Tätern werde auch weiterhin der Zeuge gesucht, der das Gespräch mitgehört hatte. Er wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0531/476-2516 beim Kriminaldauerdienst zu melden.


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