Region. Die Bundestagswahlen vom vergangenen Sonntag haben nicht nur in Berlin hohe Wellen geschlagen. Auch für unsere Region kreist das Abgeordnetenkarussell - vor allem zugunsten der SPD. Die CDU dagegen behält nur noch einen einzigen Abgeordneten zwischen Harz und Heide. Neu dabei sind zwei Gesichter der Grünen und eins der FDP. Für die Linke dagegen bleibt ein alter Bekannter, während die AfD kein einziges Mandat aus der Region holt. Hier finden Sie alle neuen Abgeordneten im Überblick.
Wahlkreis 45: Gifhorn-Peine
SPD:
Seit 1998 ist er für seinen Wahlkreis in Berlin. Am vergangenen Sonntag schickten ihn die Wähler erneut in den Bundestag: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Heil war nicht nur dem ersten Platz der SPD-Landesliste, als Sieger in seinem Wahlkreis errang er auch das Direktmandat. Sollte die SPD weiterhin an der Regierung beteiligt sein, dürfte Heil wieder gute Chancen auf ein Ministeramt haben.
Nicht mehr dabei:
Ausgeschieden ist die nun vormalige CDU-Abgeordnete Ingrid Pahlmann, für die Platz 12 der Landesliste nicht ausreicht. Sie war erst 2019 für Ursula von der Leyen ins Hohe Haus nachgerückt.
Wahlkreis 49: Salzgitter-Wolfenbüttel
SPD:
Für die bisherige Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser geht es auf die nächst höhere Ebene: Sie sitzt dank ihres Direktmandates zukünftig im Bundestag. Damit ist sie eine von zwei Abgeordneten aus dem Wahlkreis 49. Kreiser war bislang Sprecherin für Sport der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied mehrerer Ausschüsse.
Die Linke:
Trotzdem die Linke insgesamt an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, sitzt Victor Perli weiter im Bundestag. Dank drei gewonnener Direktmandate darf die Partei nun trotzdem Listenkandidaten nach Berlin schicken, die ihr nach Proporz zustünden. Dank Listenplatz 2 in Niedersachsen gehört Victor Perli dazu.
Wahlkreis 50: Braunschweig
SPD:
Auch Dr. Christos Pantazis war bisher Landtagsabgeordneter. Dank seines Sieges in der Direktwahl rückt er nun jedoch in den Bundestag auf. Pantazis war bisher Sprecher Wirtschaft, Arbeit und Verkehr der SPD-Landtagsfraktion. Pantazis gilt als studierter Humanmediziner als profilierter Gesundheitspolitiker.
CDU:
Er ist der "Last Man Standing" der CDU im Braunschweiger Land: Carsten Müller, der dank Platz 8 der CDU-Landesliste ins Parlament einzieht. Nachdem Ingrid Pahlmann und Dr. Roy Kühne ihr Mandat verloren, ist Carsten Müller der letzte Abgeordnete im Deutschen Bundestag, der die Christdemokraten zwischen Gifhorn und Goslar in Berlin vertritt. Müller sitzt seit 2013 wieder im Bundestag und ist bislang Vorsitzender der Parlamentskreise "Automobiles Kulturgut" und "Energieeffizienz".
FDP:
Neu im hohen Haus ist Anikó Merten, die Dank Platz 8 auf der FDP-Landesliste ein Mandat erhält. Merten errang bei der Kommunalwahl gleichzeitig ein Mandat für den Rat der Stadt Braunschweig. Gegenüber regionalHeute.de kündigte sie an, möglichst beide Ämter ausfüllen zu wollen.
Walhkreis 51: Helmstedt - Wolfsburg
SPD:
Weiterhin für die SPD im Bundestag ist Falko Mohrs. Er errang in seinem Wahlkreis mit einem deutlichen Sieg das Direktmandat und kann damit seine Arbeit fortführen. Bisher saß Mohrs im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und war Leiter der Landesgruppe Niedersachsen-Bremen in der SPD-Fraktion.
Die Grünen
Frank Bsirske ist zwar neu im Bundestag, ist auf der politischen Bühne aber kein Unbekannter. Der heute 69-Jährige war zwischen 2001 und 2019 Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di und war eigentlich schon in Rente. Dann wurde er von den Grünen auf Platz 6 ihrer Landesliste aufgestellt, über die er prompt in den Bundestag einzog.
Ausgeschieden:
Nicht mehr im hohen Haus ist Pia Zimmermann (Die Linke). Zimmermann hatte keinen Listenplatz ihrer Partei erhalten.
Wahlkreis 52: Goslar-Northeim-Osterode
SPD:
Für die SPD zieht die ehemalige niedersächsische Kultusministerin im Wahlkreis 52 in den Bundestag. Heiligenstadt siegte über den bisherigen Träger des Direktmandates Dr. Roy Kühne (CDU) und nimmt den Christdemokraten damit auch den letzten Wahlkreis ab. Heiligenstadt saß bislang im Niedersächsischen Landtag und ist Präsidiumsmitglied der Niedersächsischen SPD.
Grüne:
Für die Grünen sitzt zukünftig Karoline Otte im Bundestag. Die 25-Jährige ist die jüngste Abgeordnete aus der Region und zog auch als Spitzenkandidatin der Grünen Jugend Niedersachsen in den Bundestagswahlkampf. Dank Platz 9 der Landesliste ist Otte nun teil des neuen Bundestags.
Ausgeschieden:
Ausgeschieden sind Dr. Roy Kühne (CDU) und Jens Kestner (AfD). Kühne verlor die Direktwahl gegen Frauke Heiligenstadt (SPD) und konnte auch über die Landesliste der Christdemokraten nicht in den Bundestag einziehen. Kestner, der auch Vorsitzender der niedersächsischen AfD ist, stand nicht mehr auf der Landesliste seiner Partei.
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