Debatte über Tempolimit nimmt wieder Fahrt auf

In der Politik ist die Diskussion über ein generelles Tempolimit auf Autobahnen wieder entbrannt.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. In der Politik ist die Diskussion über ein generelles Tempolimit auf Autobahnen wieder entbrannt. Anlass ist ein Vorstoß von Audi-Chef Markus Duesmann, der sich sowohl für eine Geschwindigkeitsbegrenzung als auch für autofreie Tage offen gezeigt hatte.


Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Bareiß warf Duesmann vor, "die Unsitte des Greenwashings nochmals perfektioniert" zu haben. "Statt Vorsprung durch Technik heißt das Motto jetzt wohl Rückschritt mit Fahrverbot und Tempolimit", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Handelsblatt". Bareiß hält den Vorstoß von Duesmann aus einem weiteren Grund für nicht überzeugend: "Wenn man bedenkt, mit welchen Produkten Audi Rekordgewinne abschöpft, wirkt diese Wortmeldung unglaubwürdig, ja sogar in hohem Maße scheinheilig", sagte er. "Der Applaus all derjenigen, die einen Monster-SUV Q7 am liebsten heute noch verbieten wollen, ist ihm sicher, mehr aber auch nicht."

Bareiß sprach sich dafür aus, Umweltschutz und Verkehrssicherheit durch "intelligente Ideen und Technologien" voranzubringen, nicht aber mit Verboten. Bremens Verkehrssenatorin und Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK), Maike Schaefer (Grüne), hält Geschwindigkeitsbegrenzungen für überfällig. Sie plädiert für Tempo 130 auf Autobahnen, Tempo 80 auf Landstraßen und Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften. Diese Tempolimits hätten "ausgesprochen positive Auswirkungen" auf die Verkehrssicherheit, das Klima sowie die Gesundheit der Bürger durch mehr Lärmschutz, sagte sie dem "Handelsblatt".

In Fahrverboten sieht Schaefer "wichtige Signale für die notwendige Verkehrswende". Der Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Niedersachsens Ressortchef Olaf Lies (SPD), sieht autofreie Sonntage zwar mit Skepsis, er habe aber "grundsätzlich große Sympathie für solche Gedanken", sagte er der Zeitung. Ein Tempolimit auf Autobahnen befürwortet er. Dies sei nicht nur "ein Symbol, dass sich unsere Welt gerade fundamental verändert".

Es gebe auch "kein wirklich gutes Argument" dagegen.


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