EUTB Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen eröffnet


Die Bezeichnung „EUTB“ (kurz für: Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung) soll sich hier etablieren. Foto: DRK
Die Bezeichnung „EUTB“ (kurz für: Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung) soll sich hier etablieren. Foto: DRK | Foto: privat

Wolfenbüttel. Seit Anfang dieses Jahres entstehen in ganz Deutschland neue Beratungsangebote für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. Sie bieten eine umfassende Beratung zu allen Fragen rund um Rehabilitation und Teilhabe. Dies umfasst unter anderem die Bereiche Schule, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Hilfsmittelversorgung, Persönliches Budget und Gesundheit. Ziel der EUTB ist in jedem Fall die Stärkung der Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Das teilt das DRK mit.


Das Wolfenbütteler DRK wurde jüngst vom Sozialministerium damit beauftragt, diese Leistung zu erbringen für die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt. „Eine weißer Fleck auf der Landkarte“ sollte vermieden werden, berichtet Thomas Stoch über Gespräche mit dem niedersächsischen Sozialministerium. Stoch ist verantwortlich für die Behindertenhilfe des DRK Wolfenbüttel und ab dem 1. Januar 2019 Geschäftsführer der DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH, dem Träger der EUTB Beratungsstelle. „Wir beraten seit jeher sehr offen. Sollten einmal Angebote eines anderen Trägers besser zu den Bedarfen eines Klienten passen, dann haben wir immer zum Wohl des Menschen an diesen Träger verwiesen.“ Das DRK biete im Integrations- und Therapiezentrum (ITZ) zudem selbst ein umfangreiches Programm an und pflege ein gutes Netzwerk zu Schulen, Beratungsstellen und anderen Akteuren der Behindertenhilfe.

In ihrer Pressemeldung erklärt das DRK, dass Menschen mit Behinderungen dabei zu unterstützen sind, eigenständig über ihr Leben zu entscheiden. Gerade im Vorfeld der Beantragung von Leistungen gibt es jetzt die Möglichkeit, sich umfassend kostenlos und trägerunabhängig beraten zu lassen. Dies sei das Ergebnis der politischen Bemühungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und ein wichtiger Baustein des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).

Als Beraterin in der EUTB konnte Psychologin Sabine Rübesam gewonnen werden, selbst derzeit im ITZ als Therapeutin für junge Menschen mit Autismus tätig. Sie berät Angehörige beispielsweise bei Problemen in der Schule, arbeitet hier eng mit der Schulassistenz zusammen. Rübesam arbeitet im Team mit Carina Gehrke, Sozialwissenschaftlerin und Silvia Schade, Soziologin und Heilpädagogin und ist erreichbar unter der Rufnummer 05331 - 927 84 350 oder per E-Mail an eutb@inkluzivo.de.

Außerdem steht bereits eine App für Smartphones zur Verfügung, mit der relevante Beratungsangebote zu finden und direkt über das Internet individuelle Terminanfragen an die EUTB der DRK-inkluzivo zu versenden sind. Gemeinsam möchten die drei Kolleginnen Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Besser noch: zukünftig sollen Menschen mit Behinderungen, Angehörige und Betroffene dazu ermutigt werden, in der Beratung mitzuarbeiten. Hierzu werden sie als „Peer-Berater“ ausgebildet und ergänzen so die hauptamtlichen Berater im Team. Eine Rechtsberatung zum Beispiel im Widerspruchs- und Klageverfahren dürfe zwar nicht angeboten werden. Trotzdem lohnt es sich immer, gemeinsam Bescheide zu prüfen.

Offene Beratungszeiten der EUTB werden regelmäßig montags von 10-13 Uhr und donnerstags von 14-18 Uhr angeboten im „Eberts Hof“, Großer Zimmerhof 29 in der Wolfenbütteler Innenstadt. Zusätzlich bestehe dienstags von 10-13 Uhr und nach Vereinbarung die Möglichkeit einer Beratung im barrierefreien ITZ, am Exer 19a in Wolfenbüttel. Wer nicht in die Beratungsstellen kommen kann, der wird auch zuhause besucht.


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