Evangelische Landeskirche beschließt Umstrukturierungen

Die Propsteien in Salzgitter werden fusionieren. Auch für die Petrikirche in Braunschweig könnte es Änderungen geben.

Die Synode traf einige wichtige Entscheidungen.
Die Synode traf einige wichtige Entscheidungen. | Foto: Klaus G. Kohn

Königslutter. Die braunschweigische Landessynode hat sich für eine weitere enge Zusammenarbeit der evangelischen Kirchen in Niedersachsen ausgesprochen. Die Synode stimmte am heutigen Samstag in Königslutter einstimmig dem geänderten Konföderationsvertrag zu. Darin ist unter anderem ein neuer Rechtsausschuss vorgesehen, der die Rechtssetzung in allen Gliedkirchen der Konföderation besser koordinieren soll. Das berichtet die Ev.-luth.Landeskirche Braunschweig in einer Pressemitteilung.



Prof. Dr. Christoph Goos, Leiter der Rechtsabteilung der Landeskirche, betonte, die Zusammenarbeit in Niedersachsen sei aufwändig aber lohnend. Die Bündelung der Ressourcen sei notwendig.

Propsteien in Salzgitter fusionieren


Außerdem gab die Landessynode grünes Licht für die vorbereitete Fusion der Propsteien Salzgitter-Bad und Salzgitter-Lebenstedt zum 1. Januar 2024. Die neue gemeinsame Propstei trägt den Namen „Evangelisch-lutherische Propstei Salzgitter“. Durch die Fusion reduziert sich die Zahl der Propsteien in der Landeskirche Braunschweig weiter auf elf.

Prof. Dr. Christoph Goos, Leiter der Rechtsabteilung der Landeskirche.
Prof. Dr. Christoph Goos, Leiter der Rechtsabteilung der Landeskirche. Foto: Klaus G. Kohn


In einer Evaluation der „Gestaltungsräume“ in den Propsteien der Landeskirche ist deutlich geworden, dass vor allem ehrenamtlich Mitarbeitende stärker in die Veränderungsprozesse in der Kirche eingebunden und unterstützt werden müssen. Leitungsverantwortliche müssten außerdem die Notwendigkeit von Organisationsveränderungen besser erklären, heißt es in einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD (SI), die der Landessynode bei ihrer Tagung in Königslutter präsentiert wurde.

Starke Autonomie-Bedürfnisse


Als Herausforderung wird in der Studie deutlich, dass es zwar eine grundsätzliche Bereitschaft zu Veränderungen in den Kirchengemeinden gibt, gleichzeitig aber starke Autonomie-Bedürfnisse vor Ort bestehen. Veränderungsprozesse dürften nicht als Zwang und von „oben“ vorgegeben erfahren werden, so Referent Niko Labohm. Vor allem Ehrenamtliche müssten starker als Mithandelnde einbezogen werden. In der Folge hat Landessynode beschlossen, die Ergebnisse der Evaluation im Rahmen des Zukunftsprozesses weiter zu bearbeiten.

In dessen Weiterführung nahm die Landessynode einen Bericht der Projektgruppe „Theologie und geistliches Leben“ entgegen. Dieser beschreibt das Reden und Handeln der Kirche als Konsequenz aus dem Hören auf Gottes Wort. Es gehe darum, alte Muster zu durchbrechen, indem das übliche Wirken unterbrochen und Möglichkeiten zur Besinnung und Einkehr geschaffen werden, wie Landesbischof Dr. Christoph Meyns erläuterte.

Kein zweckfreies Hören


Von Mitgliedern der Landessynode wurde allerdings betont, dass es nicht um ein zweckfreies Hören gehen dürfe. Gefordert sei vielmehr konkretes Handeln für Veränderungen. Außerdem stellte die Projektgruppe „Seelsorgliche Kirche und Diakonie“ einen Bericht vor, der ebenfalls im Rahmen des Zukunftsprozesses dafür plädierte, die Kooperation von Seelsorge und Diakonie zu verstärken, um noch besser für Menschen in Krisen da zu sein. Unter anderem, indem die Petrikirche in Braunschweig zu einem seelsorglich-diakonischen Ort werden könnte.

Nicht zuletzt hat die Landessynode das Landeskirchenamt beauftragt, bis November 2024 ein Eckpunktepapier für eine Propsteistrukturreform vorzulegen. Dabei gehe es um agile, „atmungsaktive“ Strukturen, wie Oberlandeskirchenrat Prof. Dr. Christoph Goos deutlich machte. Ziel sei eine weitere Reduktion der Zahl der Propsteien mit funktionsfähigen Kirchengemeinden, Räumen für Innovation und zufriedenen Mitarbeitenden. Wie Propst Jens Höfel (Bad Harzburg) sagte, werde das Anliegen von allen Pröpstinnen und Pröpsten geteilt.


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