Nicht jeder Schüler kann sich digitales Lernen leisten: Der Landkreis soll helfen

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen will, dass der Landkreis den Schulen ein zusätzliches Budget zur Verfügung stellt.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Landkreis Gifhorn. Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat für den Kreisausschuss am 27. Mai einen Antrag zur Ausstattung von Schülerinnen und Schülern mit digitalen Endgeräten gestellt. Demnach soll die Verwaltung klären, wie viele Schüler nicht über geeignete Endgeräte verfügen, um in der Schule und zu Hause angemessen arbeiten zu können. Diese Schüler sollen dann mit entsprechenden Geräten ausgestattet werden. Dafür soll der Landkreis den Schulen als Schulträger ein zusätzliches Budget zur Verfügung stellen.


In den letzten Wochen habe sich der Unterricht in allen Schulen fundamental geändert. Viele Schüler seien bei der Arbeit zu Hause auf digitale Endgeräte angewiesen gewesen, heißt es in der Begründung des Antrages. Auch in Zukunft werde es völlig unabhängig von Corona andere Unterrichtsformen geben, weil es sich gezeigt habe, dass Schüler und Lehrer gemeinsam erhebliche Fortschritte bei der digitalen Arbeit gemacht hätten. "Leider ist aber digitales Arbeiten ein weiterer Punkt, bei dem sich soziale Unterschiede in aller Deutlichkeit manifestieren. So hat es in einzelnen Klassen die Situation gegeben, dass Schülerinnen und Schüler die gestellten Aufgaben nicht bewältigen konnten, weil sie zum Beispiel nur über ein mobiles Telefon und auch keinen Drucker verfügen", berichtet Fraktionsvorsitzender Klaus Rautenbach.

Eigentlich Landesaufgabe


Es sei der Fraktion bewusst, dass es sich bei der Stellung von Endgeräten für sozial schwache Schüler um eine Landesaufgabe handele, sie sei vergleichbar mit der Lernmittelausleihe. Bislang sei aber das Land Niedersachsen nur bereit, dass ein solcher Weg über die ohnehin viel zu geringen Möglichkeiten des Digitalpakts gegangen werden könne. Eine Erhöhung dieses Ansatzes werde ausgeschlossen. "Es geht aber aktuell um die jetzige Situation der betroffenen Schüler, da ist jegliche Verzögerung schädlich, sodass eine Vorfinanzierung durch den Landkreis unabdingbar ist", so Rautenbach. Das Land Niedersachsen müsse aber dringend aufgefordert werden, diese Kosten zu refinanzieren.


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