Verkehrssicherheit: Richtiges Verhalten in Herbst und Winter


Mit diesen Tipps kann der Herbst richtig losgehen. Symbolbild: Sina Rühland
Mit diesen Tipps kann der Herbst richtig losgehen. Symbolbild: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Gifhorn. Die Polizei informiert über die richtige Verhaltensweise in der dunklen Jahreszeit. Dabei beantwortet sie unter anderem Fragen zur richtigen Bereifung, zum Verhalten bei Wildunfällen oder zur Nutzung des Nebelscheinwerfers.





  • Fahren Sie schon mit Winterbereifung oder wenigstens Ganzjahrsreifen?

    Bedenken Sie, dass die Bodenhaftung bereits ab plus sieben Grad Celsius mit Winterbereifung deutlich besser ist als mit Sommerreifen. Ganzjahresreifen sind eine Kompromisslösung, nicht aber, wenn Sie zum Beispiel in den Harz fahren.

    Profiltiefe:

    Diese sollte (trotz der gesetzlichen Vorgaben) möglichst nicht unter drei bis vier Millimetern liegen, da die Reifen ihrer wesentlichen Aufgaben sonst nicht gerecht werden können.



  • Haben Sie Ihre Scheibenwaschanlage (mit Frostschutz) aufgefüllt?

    Häufiger als im Sommer benötigen Sie nun Scheibenwaschwasser, um immer eine gute Sicht zu gewährleisten und achten Sie darauf, dass sie Ihnen nicht über Nacht plötzlich einfriert




  • Denken Sie beim schnellen Fahren daran, dass eine nasse und verschmutzte Fahrbahn wie Schmierseife wirkt?

    Nässe, vor allem in Verbindung mit Blättern, Staub oder gar dicken „Erdplacken“ von land- wirtschaftlichen Fahrzeugen, macht aus der Fahr- eine Rutschbahn.
    Dies sollten vor allem die noch letzten verbleibenden Motorradfahrer bedenken. Für sie kann es lebensbedrohlich werden.



  • Denken Sie eigentlich auch daran, dass bei 100 Kilometer pro Stunde im Dunkeln plötzlich ein land- oder forstwirtschafliches Fahrzeug vor Ihnen auftauchen könnte?

    Herbstzeit ist immer auch Erntezeit. Der Mais ist weitestgehend abgeerntet, die Kartoffeln ebenfalls und als nächstes folgt die Rübenernte. Zu jeder Tages- und Nachtzeit müssen wir derzeit mit Erntefahrzeugen rechen, die zum Einen die Straßen erheblich verschmutzen und zum Anderen deutlich langsamer als wir unterwegs sind.



  • Haben Sie Ihre Beleuchtungseinrichtungen überprüft?

    Gerade jetzt, in der so genannten „Dunklen Jahreszeit“ ist es von besonderer Bedeutung, dass alle Beleuchtungseinrichtungen voll funktionsfähig sind; dazu zählen auch blinde Scheinwerferreflektoren oder -gläser.

    Diese eindringliche Bitte richten wir hiermit auch insbesondere an alle land- und fortswirtschaftlichen Betriebe, da hier zuweilen die Rückleuchten eher „Funzeln“ ähneln.

    Achtung: Gerade für Radfahrer kann eine funktionierende Beleuchtung so wichtig, wie eine Lebensversicherung sein, da es insbesondere bei Ihnen um das „Gesehen werden“ geht.



  • Wissen Sie eigentlich, wo sich bei Ihrem Auto die Schalter für Nebelscheinwerfer und -schluss- leuchte befinden und wann sie eingeschaltet werden werden dürfen?


  • Die Schalter sind in der Regel in die Lichtschalter integriert. Nebelscheinwerfer sollten nur bei erheblicher Sichtbehinderung durch Nebel, Schneefall oder Regen zugeschaltet werden.
    Die Schlussleuchte hingegen darf nur dann zugeschaltet werden, wenn die Sichtweite durch ausschließlich durchNebel weniger als 50 Meter beträgt.

  • Denken Sie an plötzlich auftretende Nebelbänke, reagieren Sie nicht panisch und abrupt, sondern verringern Sie Ihre Geschwindigkeit zunächst durch Gas wegnehmen, dann umsichtiges Bremsen. Denken Sie an Ihren Hintermann.



  • Denken Sie an die typischen Herbststürme und plötzlich auftretende, seitliche Windböen. Halten Sie Ihr Lankrad immer mit beiden Händen.



  • Gerade jetzt sollten Sie gegebenenfalls eine Sonnenbrille im Fahrzeug haben, denn Sie werden tagsüber immer wieder mit tiefstehender Sonne konfrontiert werden, die Ihnen zeitweilig total die Sicht nimmt



  • Verändern Sie Ihre Fahrgewohnheiten, wenn Sie Wildwechselschilder sehen?

    Die meisten von uns wahrscheinlich eher nicht, aber Wildtiere kenne und beachten keine Verkehrsregeln, sie kennen auch nicht den Unterschied zwischen Sommer- und Winterzeit, sondern handeln instinktiv und orientieren sich lediglich an Tages- und Nachtzeiten, beziehungsweise der Dämmerung und folgen ihrem Nahrungs- oder Fortpflanzungstrieb.




  • Wie handeln Sie, wenn plötzlich Wild auf der Fahrbahn auftaucht?

    Hupen Sie erst mal, keine Lichthupe oder Fernlicht schalten, damit blenden Sie das Wild. Sie sollten jedenfalls nicht plötzlich ausweichen, sondern deutlich Ihre Geschwindigkeit drosseln, Gas wegnehmen, möglichst bremsen, notfalls eine Vollbremsung machen. Halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen fest und gerade. Drücken Sie sich fest in Ihren Sitz, Kopf an die Kopfstütze, Arme nicht durch strecken, leicht angewinkelt.
    Sollte das Tier die Straße verlassen, nicht gleich wieder Gas geben, oft folgen weitere Tiere.



    • Was, wenn es zu einem Wildunfall auf der Landstraße kommt?



      1. Warnblinker einschalten


      2. Fahrzeug an den Fahrbahnrand lenken


      3. Sofort einen Notruf absetzen


      4. Warnweste noch im Fahrzeug anziehen


      5. Unter Beachtung des Verkehrs aussteigen und das Warndreieck mindestens 50 Meterhinter dem Fahrzeug am Fahrbahnrand aufstellen

      6. Liegt das Tier tot auf der Straße, möglichst mit Handschuhen von der Fahrbahn ziehen. Verletzte Tiere sollten Sie nicht anfassen aber dafür den Fahrverkehr warnen.


      7. Anschließend nicht ins Fahrzeug setzen, sondern abseits der Straße in Sicherheit positionieren



      Achtung: Nachts sollten Sie, wenn Sie allein unterwegs sind, ggf. weiter fahren, wenn Sie sicher sind, dass das tote Tier nicht auf der Fahrbahn liegt und anschließend den Notruf wählen.





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