Goslar. Wie die Kreisverwaltung am Freitag mitteilte, konnte sich der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport nicht auf eine Varianten für die Erweiterung des Werner-von-Siemens-Gymnasiums einigen.
Unter dem Vorsitz von Renate Lucksch tagte am Mittwoch der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport knapp zwei Stunden lang im Kreistagsaal. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Festlegung einer Variante für die Erweiterung des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in Bad Harzburg. Drei Planungen wurden dafür entwickelt: Eine Vollvariante („A“), eine Variante mit Kürzungen („B“) und eine Mindestvariante („C“).
Der Tagesordnungspunkt habe im Ausschuss eine rege Diskussion ausgelöst, teilte der Landkreis mit: Grund dafür sei ein Änderungsantrag gewesen, den die FDP-Fraktion eingereicht hatte. Während die Beschlussvorlage die Entscheidung zugunsten der „Variante B“ vorsah, habe die FDP-Fraktion in ihrem Antrag für die „Variante A“ plädiert. Die Vollvariante sieht eine Investition von 10 Millionen Euro vor, bei der Alternative mit Kürzungen liegen die Kosten bei 9,1 Millionen Euro.
Weniger Kosten
Bei „Variante B“ werden drei konkrete Punkte genannt, an denen die Kosten im Vergleich zur Vollvariante reduziert werden können. Durch den Wegfall von zwei Medienräumen und eine Änderung des Grundrisses könnten 300.000 Euro eingespart werden. Um weitere 450.000 Euro würden sich die Kosten verringern, wenn im Innenraum der Aula keine Umbauten erfolgen würden, erklärt die Kreisverwaltung.
Kosten über 150.000 Euro würde darüber hinaus wegfallen, wenn auf den Ersatzneubau der Küche verzichtet und die Cafeteria in ihrer jetzigen Form weitergenutzt werde. Statt des dort geplanten Selbstlernzentrums gäbe es alternativ für die Schüler der Oberstufe in der Bibliothek, in einem Teilbereich der Cafeteria selbst und zusätzlich im Foyer mit Ruhezonen und Sitzgruppen die Möglichkeit, zu lernen und Gruppenarbeiten nachzugehen.
Schulleitung drängt auf Rückzugsort
Insbesondere den letzten Punkt, die Nichtverlagerung der Küche, habe die FDP-Fraktion in ihrem Änderungsvorschlag kritisiert. Oberstufenschüler, die teilweise von 8 Uhr bis 18 Uhr in der Schule sind, bräuchten einen separaten Raum, um dort zu lernen und sich Gruppenarbeiten zu widmen, meint die FDP. CDU, WGL und Linke unterstützen den Antrag und plädierten ebenfalls für eine Änderung der Vorlage. Auch die AfD sprach sich für die „Variante A“ aus. Als Sachverständige für die Sitzung zugelassen war zudem Inga Rau, Schulleiterin des Werner-von-Siemens-Gymnasiums. Die Streichung der zusätzlichen Medienräume könne sie mittragen, da die Schule bereits über drei vollausgestattete Räume dieser Art verfügt, habe sie auch beim Belassen der Aula im Ist-Zustand eingelenkt. Das Selbstlernzentrum sei jedoch ein wichtiger Rückzugsort für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe.
Die Verwaltung habe Verständnis für die Kritik geäußert, lenke jedoch den Blick auf die Gesamtheit der Schulen im Landkreis, teilt diese weiter mit. Die Planungen bis 2026 sehen für die Schulen Aufwendungen in Höhe von mehr als 186 Millionen Euro vor. „Jeder Schulstandort ist gleich wichtig, und wir versuchen, bei Bauvorhaben alle Wünsche zu berücksichtigen“, sagte die Erste Kreisrätin Regine Breyther. „Aber das Geld ist einfach endlich.“ Zudem gehe es bei der Erweiterung des Werner-von-Siemens-Gymnasiums grundsätzlich darum, die Schule um weitere Unterrichtsräume zu erweitern – die „Variante B“ würde da schon mehr als nötig vorsehen.
Auch Unterbrechung brachte nichts
Aufgrund der Diskussion, die sich aus dem Änderungsantrag heraus ergab, sei die Sitzung für Beratungsmöglichkeiten sogar unterbrochen worden. Eine Einigung sei aber schlussendlich nicht erzielt worden: Die Vorlage und der Änderungsantrag seien nun in den Kreisausschuss verwiesen worden. Die Verwaltung nehme die Ausschusssitzung zum Anlass, die Vorlage und die damit verbundenen Planungen bis dahin intern einer erneuten Prüfung zu unterziehen.
Einigkeit habe beim Ausschuss dagegen bei der Vorlage zur Beteiligung an den Sachkosten für das Niedersächsische Internatsgymnasium Bad Harzburg geherrscht, sie sei einstimmig beschlossen worden. Ebenfalls beschlossen, jedoch mit zwei Gegenstimmen, wurde die Vorlage zur Förderung des Wintersports im Harz.
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