Hilfseinsätze der Kreisfeuerwehr: Einsatzkräfte starten jetzt besser ausgerüstet in die Fremde

Für über 25.000 Euro wurden komplette Übernachtungsgarnituren für 130 Feuerwehrleute angeschafft. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Problemen gekommen.

Gesamtübersicht über die beschaffte Ausrüstung (Feldbett nur als Muster, für die beim DRK
 eingelagerten Betten).
Gesamtübersicht über die beschaffte Ausrüstung (Feldbett nur als Muster, für die beim DRK
 eingelagerten Betten). | Foto: Kreisfeuerwehrverband Goslar

Landkreis Goslar. Bei Großschadensereignissen und im Katastrophenfall können auch die Feuerwehren anderer Landkreise für eine sogenannte überörtliche Hilfe angefordert werden. Im Landkreis Goslar haben in den letzten Jahren die überörtlichen Brand- und Hilfeleistungseinsätze der Kreisfeuerwehr deutlich zugenommen. Etwa bei den Großeinsätzen beim Moorbrand in Meppen oder beim Waldbrand in Lübtheen habe sich gezeigt, dass es dringend notwendig war, die Bereitstellung von Übernachtungsequipment für die eingesetzten Fachzüge zu verbessern. Wie der Kreisfeuerwehrverband Goslar in einer Pressemitteilung berichtet, ist dies nun geschehen.


Die Anforderung einer überörtlichen Hilfe muss in Niedersachsen über die Ämter für Brand- und Katastrophenschutz erfolgen. Geht ein Hilfeersuchen ein, muss dann alles in der Regel sehr schnell gehen. Die dann angeforderten Fachzüge der Kreisfeuerwehrbereitschaften gehen zumeist für eine Mindestzeit von 48 Stunden in den Einsatz, zuzüglich der Anfahrt, die oftmals mehrere Stunden zusätzlich in Anspruch nimmt. Die angeforderten Fachzüge sollten eine maximale Vorlaufzeit von zwei Stunden haben. Daraus werde ersichtlich, wie wenig Zeit die einzelne Einsatzkraft an Vorbereitungszeit hat.

Ungenügend ausgerüstet in den Einsatz


Bislang wurden lediglich Feldbetten, die beim Deutschen Roten Kreuz in Goslar eingelagert sind, für die Einsatzkräfte vom Landkreis Goslar bereitgestellt. Dies hatte bei den vergangenen Einsätzen zur Folge, dass aufgrund der sehr kurzen Vorlaufzeit, die Einsatzkräfte nur ungenügend ausgerüstet in den Einsatz gehen mussten. Beim Waldbrand in Lübtheen herrschten zum Beispiel in der Nacht Temperaturen um 5 Grad Celsius, was dazu führte, dass die Einsatzkräfte, die in unbeheizten Zelten untergebracht waren, aufgrund der Kälte kaum Nachtruhe fanden. Dieser Zustand war aus Gründen der Fürsorgepflicht nicht mehr tragbar, so der Kreisfeuerwehrverband.

Erschwerend kam hinzu, dass der Transport der privat mitgeführten Bekleidung auf den Einsatzfahrzeugen erfolgte. Dies sei ebenfalls keine gute Lösung gewesen, da hierdurch die Einsatztauglichkeit der Einsatzfahrzeuge gemindert wurde. Wäre es während der Anfahrt zum Einsatzort zu einem Spontaneinsatz gekommen, so hätte zuerst die private Bekleidung aus den Geräteräumen entfernt werden müssen. Dieses Manko wurde erkannt und es wurde nach Beratung im Kreisfeuerwehrkommando eine vom Kreisbrandmeister vorgeschlagene zentrale Lösung beschlossen. Nach der Bewilligung der entsprechenden Haushaltsmittel konnten nunmehr für insgesamt 130 Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft Goslar, für den Ersteinsatz, eine komplette Übernachtungsgarnitur beschafft werden.

So wie hier beim Einsatz in Lübtheen soll es in Zukunft nicht mehr aussehen.
So wie hier beim Einsatz in Lübtheen soll es in Zukunft nicht mehr aussehen. Foto: Kreisfeuerwehrverband Goslar


Im Einzelnen besteht diese Garnitur aus folgenden Teilen: eine Transporttasche
, ein Schlafsack
, eine Kulturtasche mit Inhalt
, eine faltbare Isoliermatte, ein Handtuch
 und ein Feldbett. Die komplett verpackten Garnituren werden im Notfall-Lager der Feuerwehrtechnischen Zentrale gelagert. Im Einsatzfall werden die Garnituren mittels Gitterboxen auf einem Gerätewagen Logistik geladen und mit den anderen Utensilien die der Fachzug Versorgung benötigt, zum Einsatzort transportiert. Für die Abwicklung und den Transport der Sonderausrüstung wurden im Vorfeld umfangreiche Planungen in logistischer Hinsicht durch den Kreisschirrmeister der FTZ und dem Kreisbrandmeister durchgeführt. Es gibt in jeder Tasche ein laminiertes Inhaltsverzeichnis. Dazu wurden Ausgabe- und Rückgabelisten und der dazugehörige Workflow erstellt.

Insgesamt stelle die 25.200 Euro teure Anschaffung eine wesentliche persönliche Verbesserung für die Einsatzkräfte bei Großschadenslagen dar. Die Mitnahme von privaten Utensilien könne hierdurch auf ein unabwendbares Minimum reduziert werden. Kreisbrandmeister Uwe Fricke dankt an dieser Stelle ausdrücklich der Verwaltung und der Kreistagspolitik für die bereit gestellten Haushaltsmittel.


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