Goslar. Die Stadt Goslar hat gemeinsam mit Vertretern der Landkreisverwaltung, der Forstämter, der Polizei sowie der Hahnenkleer Tourismus GmbH und des Ortsrats einen umfassenden Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Wildschwein-Problematik im Oberharz erstellt. Das geht aus einer Presseinformation der Stadt hervor.
Grundlage der Beratungen sei ein fortlaufendes Monitoring der betroffenen Gebiete, das insbesondere die Schäden im Goslarer Ortsteil Hahnenklee dokumentiert. Zerstörte Gärten, aufgewühlte Grünflächen und Beeinträchtigungen im öffentlichen Raum zeigen, dass Wildschweine sowohl private Grundstücke als auch öffentliche Flächen erheblich beeinträchtigen.
Diese Maßnahmen sind geplant
Der Maßnahmenkatalog empfiehlt verschiedene Handlungsfelder. Dazu gehören das konsequente Fütterungsverbot im Ortsteil Hahnenklee-Bockswiese, die regelmäßige Entfernung von Fallobst, ein konsequenter Heckenrückschnitt sowie die Sicherung privater Grundstücke durch stabile Einfriedungen. Essensreste sollen künftig nicht mehr auf Komposthaufen entsorgt werden. Zum Schutz stark betroffener Bereiche können Elektrozäune eingesetzt werden, während an öffentlichen sensiblen Flächen Vergrämungsmittel zum Einsatz kommen sollen. Eine verstärkte Bejagung in Abstimmung mit den Landesforsten ist ebenfalls vorgesehen. Sobald das Laub abgefallen ist, soll der Wildbestand durch weitere Drohnenflüge erfasst werden, um ein noch genaueres Lagebild zu erhalten.
Die Stadt Goslar betont, dass die Maßnahmen nicht von heute auf morgen Wirkung zeigen werden, sondern ein längerfristiger Prozess sind, der konsequent fortgeführt und regelmäßig überprüft werden muss. Fachbereichsleiter Sven Busse weist darauf hin, dass die Stadt in erster Linie Ordnungsbehörde sei, während die direkte Regulierung der Wildbestände in der Verantwortung der Landesforsten liege.
Wildschwein-Schäden melden
Um die Koordination zu verbessern, hat die Stadt die E-Mail-Adresse wildschweine-hahnenklee@goslar.de eingerichtet, über die Beobachtungen und Feststellungen im Zusammenhang mit Wildschweinen gemeldet werden können; Schadensmeldungen selbst sind darüber jedoch nicht einzureichen. Zudem ist eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geplant, um über die Problematik und die vereinbarten Maßnahmen zu informieren. Busse unterstreicht, dass nur durch die konsequente Umsetzung aller Maßnahmen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten die Situation langfristig entschärft werden kann.

