"30 Jahre Grenzöffnung": Buchpräsentation und Jubiläumsfeier


Tag des offenen Denkmals.
Foto: Grenzdenkmalverein Hötensleben
Tag des offenen Denkmals. Foto: Grenzdenkmalverein Hötensleben | Foto: Grenzdenkmalverein Hötensleben

Hötensleben. 30 Jahre Friedliche Revolution in der DDR und Grenzöffnung sind ein Anlass zum Feiern und zum Rückblick auf diese bewegenden Ereignisse im Jahr 1989. Zugleich bietet dieses Jubiläum die Möglichkeit, über die vergangenen 30 Jahre ins Gespräch zu kommen und darüber zu reflektieren, was uns dieses Ereignis in unserer Gegenwart bedeutet. Dies teilt der Grenzdenkmalverein Hötensleben mit.


Gemeinsam mit der Gemeinde Hötensleben, der evangelischen Kirche und örtlichen Vereinen richtet der Grenzdenkmalverein aus Anlass des 30. Jahrestages der Grenzöffnung bei Hötensleben eine Jubiläumsveranstaltung aus. Am Dienstag, den 19. November, auf den Tag genau 30 Jahre nach der Grenzöffnung, werden gleich zwei Veranstaltungen geboten.

Buchpräsentation


Den Auftakt bildet eine Buchpräsentation um 17:00 Uhr in der evangelischen Kirche Hötensleben. Die Schriftstellerin Johanna Straub und der Fotograf Darian Weiß gingen im Frühjahr des Jubiläumsjahres auf Spuren- und Erinnerungssuche im ehemaligen Sperrgebietsort. Auch heute wohnen die Menschen in Hötensleben noch mit und an der Grenze.
Schnell war das Interesse beider Autoren an diesem besonderen Grenzort und seinen Bewohnern geweckt. Sie nahmen sich vor, zu erkunden und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Johanna Straub beschreibt die Arbeit der beiden Autoren so: „Wir betrachten das, was ist, und stellen uns der Frage, wie die Vergangenheit die Gegenwart geprägt hat und weiterhin prägt, welche Spuren sichtbar sind“.

Versammelt in der durch den Grenzdenkmalverein Hötensleben herausgegebenen Publikation „Alles hat seine Zeit. Hötensleben. An der Grenze zwischen Gestern und Morgen“, soll dem Betrachter ein Gefühl für diesen besonderen Grenzort vermitteln werden, an dem die deutsche Teilung erfahrbar wird wie nirgendwo sonst in Deutschland. Sie soll Raum liefern für eigene Ideen und Denkansätze, Sie anregen zu einer Inventur bei sich selbst – 30 Jahre nach der Grenzöffnung. „Und ich finde, es prägt unser Deutschland, was es jetzt gibt, schon noch mehr, als man das gerne möchte. Und da habe ich auf einmal das Bedürfnis gehabt, da auch mehr drüber zu reden“, erklärte eine Zeitzeugin während der Recherche.
Dem Auftakt in der evangelischen Kirche mit Buchpräsentation folgt eine Ausstellung im benachbarten Luthersaal. Dort können ausgewählte Portraits und Texte aus der Publikation betrachtet werden. Das Autorenteam wird einleitend etwas zu seinem Werk sagen und anschließend für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen. Im Anschluss an die Buchpräsentation wird es die Möglichkeit geben, die Publikation zu erwerben.

Jubiläumsfeier


Ab 18:00 Uhr laden Hötenslebener Vereine und die Gemeinde zum Beisammensein auf dem Schützenplatz ein. Bei Glühwein, Gebäck, Bratwurst und Schnittchen ist im Festzelt Raum für Begegnungen und Gespräche. Für die kleinen Gäste bietet die Jugendfeuerwehr Stockbrotbacken an.

Lichtinstallation


Neben einem reichhaltigen kulinarischen Angebot, erwartet die Besucher eine Lichtinstallation des Leipziger Lichtkünstlers HERR MEIER LICHT, der mit eigenen Arbeiten und als künstlerischer Leiter des Lichtfest Leipzig gekannt geworden ist. Die Installation wird das Licht auf die historischen Grenzanlagen verwandeln und so eine besondere Aufmerksamkeit für das Thema Grenze erzeugen.

Die Installation wird durch die Gedenkstätte Deutsch Teilung Marienborn organisiert und zwischen dem 9. und 19. November zu sehen sein. „Vor der Grenzöffnung 1989 signalisierte das Licht die Bedrohlichkeit der streng überwachten Grenze. Heute macht das Licht das Betreten der Anlage bei Nacht zu einem bewussten Akt“, sagt Jürgen Meier zur Zielsetzung seines Konzepts.
Am Abend des 19. November wird die Installation durch eine Projektion der Portraitfotografien von Darian Weiß auf die Mauer des Grenzdenkmals erweitert.

"Kerzen auf die Sichtblendmauer"


Auch die Besucher können sich aktiv am Jubiläumsfest beteiligen. Unter dem Motto „Kerzen auf die Sichtblendmauer“ laden wir Sie herzlich ein, Kerzen in Einmach- oder Marmeladengläsern mitzubringen. Denn bereits im November 1989 stellen Hötenslebener Kerzen auf die Sichtblendmauer der Grenzanlagen vor ihrem Ort. Das Licht der Montagsdemonstrationen war auch in Hötensleben, am äußersten westlichen Rand der DDR angekommen – und mit ihm der Mut, sich zu widersetzen.

Feuerwerk


Um 20:30 Uhr erwartet alle Besucher der Jubiläumsveranstaltung ein Feuerwerk, als Aus- druck der Freude über die seit 30 Jahren überwundene Teilung Deutschlands.


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