Braunschweig. Die Polizeidirektion Braunschweig, die das gesamte Berichtsgebiet von regionalHeute.de umfasst, verzeichnet für das Jahr 2024 einen Rückgang der Straftaten im Vergleich zu 2023. Mit 74.045 registrierten Straftaten liegt die Zahl um 2,13 Prozent unter dem Vorjahreswert von 75.653. Das teilt die Polizei in einer Pressemeldung zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 mit. Allerdings werden immer häufiger Polizeibeamte Opfer von Straftaten.
Die Kriminalitätsbelastung liegt mit 6.430 Straftaten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner unter dem niedersächsischen Landesdurchschnitt von 6.485. Die rückläufige Anzahl der Straftaten sei insbesondere durch die Abnahme der Rauschgiftdelikte (-1.427 Fälle zum Vorjahr) und der Diebstähle (- 422 Fälle zum Vorjahr) geprägt.
Anteil der nicht-deutschen Verdächtigen
Bereits zum achten Mal in Folge übersteige die Aufklärungsquote die Marke von 60 Prozent. Sie liegt für das Jahr 2024 bei 61,65 Prozent. Somit wurden 45.647 Straftaten aufgeklärt und dabei 31.594 Tatverdächtige (2023: 31.949) ermittelt. 22,28 Prozent der Tatverdächtigen waren unter 21 Jahre alt. Von allen Tatverdächtigen hatten 21.304 (67,43 Prozent) die deutsche Staatsbürgerschaft, während 10.290 (32,57 Prozent) ausländische Staatsbürgerinnen und -bürger waren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger um 1,82 Prozent an.
Seit 2021 nimmt die Zahl der Opfer strafbarer Handlungen stetig zu: Im Jahr 2024 wurden insgesamt 16.642 sogenannte Opferdelikte registriert, was einem Anstieg gegenüber 15.356 Fällen im Vorjahr entspricht. Vor allem Beleidigungen auf sexueller Grundlage trugen zu diesem Anstieg bei. Die meisten Opfer waren Erwachsene über 21 Jahre (14.502), gefolgt von Kindern unter 14 Jahren (1.836), Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren (1.831) sowie Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren (1.359).
Gewalt gegen Polizisten
Die Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte hat zugenommen: Im Jahr 2024 wurden 1.626 von ihnen Opfer einer Straftat, was einem Anstieg von 10,99 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden 712 Delikte gegen Polizeikräfte registriert – das sind 75 mehr als im Jahr 2023. Dabei erlitten 287 Beamtinnen und Beamte Verletzungen – eine Person wurde schwer verletzt, jedoch keine tödlich.
Michael Pientka, Polizeipräsident der Polizeidirektion Braunschweig sagt zusammenfassend:
„Die Zahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Braunschweig ist im Jahr 2024 zurückgegangen. Der deutliche Rückgang bei Wohnungseinbrüchen und Geldautomatensprengungen bestätigt unser Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Der Anstieg der Sexualdelikte, von Kinderpornografie und bei häuslicher Gewalt wiederum verdeutlicht, dass wir weiterhin auf intensive Präventionsarbeit, gezielte Ermittlungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit setzen müssen, um die Kriminalität nachhaltig zu senken. Besorgt bin ich über die Steigerung der Übergriffe auf meine Kolleginnen und Kollegen, von denen 287 Verletzungen erlitten haben. Das ist ein alarmierendes Zeichen für die wachsende Gewaltbereitschaft gegenüber unserer Gesellschaft.“