"Mehr Gerechtigkeit" - Diese Rentner bekommen ab Juli mehr Geld

Einen Antrag muss niemand stellen, die Rentenversicherung wird selber prüfen, wer berechtigt ist. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Rund 4.500 Bezieher von Erwerbsminderungsrente gibt es in Braunschweig, in Salzgitter 2.092, in Wolfsburg 2.006, im Landkreis Gifhorn 3.557, im Landkreis Goslar 3.771, im Landkreis Helmstedt 1.913, im Landkreis Peine 3.044 und im Landkreis Wolfenbüttel 2.401. Erwerbsminderungsrente erhalten Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll arbeiten können. Viele von ihnen können sich jetzt über eine Erhöhung der Erwerbsminderungsrenten um bis zu 7,5 Prozent freuen. Darüber informiert der SoVD-Kreisverband Braunschweig in einer Pressemeldung.



Das betrifft die Menschen, deren Erwerbsminderungsrente ihren Beginn zwischen 2001 und 2018 hatte. Eine Erwerbsminderungsrente wird bei einem Rentenbeginn in der Zeit von Januar 2001 bis Juni 2014 einen Zuschlag von 7,5 Prozent erhalten. Liegt der Rentenbeginn in der Zeit von Juli 2014 bis Dezember 2018, wird der Zuschlag 4,5 Prozent betragen. Damit sollen sogenannte Bestandsrentner finanziell bessergestellt werden, die bei den letzten Erhöhungen der Erwerbsminderungsrente leer ausgegangen sind, weil die Anpassungen nur Rentenneuzugänge bedacht hatten. Die Bezieher seit 2019 haben schon die besseren Konditionen.

Kein Antrag nötig


Einen Antrag muss niemand stellen, die Rentenversicherung wird selber prüfen, wer berechtigt ist. Ab Juli 2024 tritt die Regelung dann in Kraft, dann wird die erhöhte Rente erstmals ausgezahlt. Auch eine eventuelle allgemeine Erhöhung der Rente zum Juli kommt dann noch oben drauf. „Wir als SoVD haben in den letzten Jahren immer wieder auf die Politik eingewirkt, dass die Bestandsrentner bei den Neuerungen nicht berücksichtigt wurden. Endlich wird jetzt für etwas mehr Gerechtigkeit gesorgt“, begrüßt Reiner Knoll, 1. Kreisvorsitzender des SoVD in Braunschweig, die Regelung.

Aufstocker gehen leer aus


Einen Wermutstropfen gibt es dabei aber doch. „Mehr als jeder Dritte Erwerbsminderungsrentner in der Region bezieht aufstockend Grundsicherung, weil die Rente unterhalb des Existenzminimums liegt. Hier werden viele Betroffene dabei sein, die auch bei dieser Erhöhung leer ausgehen, weil der Betrag auf die Grundsicherung angerechnet wird“, fügt Knoll hinzu.

Deshalb fordert der SoVD auch eine grundsätzliche Reform des Rentenrechts, damit Rentner auch ohne Grundsicherung gut von ihren Bezügen leben können. Bei weiteren Fragen rund um das Thema „Rente“ unterstützen die Berater des SoVD in Braunschweig. Der SoVD ist telefonisch unter 0531 480 760 erreichbar. Weitere Kontaktdaten auf www.sovd-braunschweig.de.


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