Messerattacken in Braunschweig: Wie sicher ist unser Bahnhof?

An den größten Bahnhöfen in Deutschland gibt es regelmäßige Kontrollen. Doch wie sicher ist es in Braunschweig?

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Ende September führte die Bundespolizei am Bremer Hauptbahnhof eine der regelmäßigen, groß angelegten Waffenkontrollen durch. Dort stießen die eingesetzten Beamten auf zahlreiche kritische Gegenstände und natürlich Messer in verschiedener Ausprägung. regionalHeute.de wollte wissen, wie die Situation bei uns in der Region aussieht und fragte bei der Bundespolizei nach. Von besonderem Interesse war hier natürlich der Hauptbahnhof in Braunschweig, der als einer der Knotenpunkte des Bahnverkehrs in der Region gilt.



Laut Bundesinnenministerium entfalten „Großbahnhöfe in urbanen Ballungszentren eine Sogwirkung für Kriminelle“, was vor allem am ständigen Betrieb liegen würde. "Dazu lägen in der Nähe von Großbahnhöfen oft Omnibusbahnhöfe, Sozialstationen und auch Drogenkonsumräume", erklärt Jörg Ristow, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Hannover.

Dies sei natürlich besonders an den drei großen Hauptbahnhöfen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Hannover (Hamburg, Hannover und Bremen) festzustellen. Dort habe es in vergangenen Monaten zahlreiche Fälle gegeben, bei denen verbotene Gegenstände oder Messer mitgeführt worden sind. Deswegen käme es an diesen Hotspots natürlich auch zu regelmäßigen Großkontrollen.

Weniger Kontrollen an kleineren Bahnhöfen


Kontrollen seien dabei stark abhängig von der Anzahl der Fahrgäste an den jeweiligen Bahnhöfen. So gibt es beispielsweise täglich allein über 500.000 Fahrgäste in Bremen, wohingegen man in Braunschweig nur 38.000 Reisende und Besucher zählt. Demnach liegen die registrierten Straftaten hier auch im "unteren Bereich", so die Bundespolizei. Eine besondere Häufung sei in unserer Region nicht feststellbar, allerdings gibt es auch wesentlich weniger Kontrollen.

Auch wenn es nicht unmittelbar im Bahnhofsbereich zu vielen Fällen kommt, so spielen mitgeführte Waffen generell offensichtlich schon eine Rolle. Regelmäßig werden auch in unserer Region Straftaten mit Messern verübt. So gab es erst kürzlich eine Messerstecherei in den Schloss-Arkaden mit drei Verletzten, ein Täter überfiel eine Aral-Tankstelle - ebenfalls mit einem Messer, eine Kassiererin in einem Supermarkt wurde ebenfalls durch eine Klinge bedroht. Dies sind drei exemplarische Fälle, die sich in nur wenigen Tagen allein in Braunschweig abgespielt haben.

Messer trotzdem eine Gefahr


Generell würde die Polizei bei positiven Kontrollen oft auf verbotene Gegenstände wie beispielsweise Spring- oder Einhandmesser stoßen. Die meisten Feststellungen erfolgten insbesondere in den Wochenendnächten und bei einer eher jüngeren Altersgruppe.

Man sollte die Gefahr von Messern nicht unterschätzen. Beim Mitführen dieser gefährlichen Gegenstände sei die Gefahr einfach größer, dass diese - besonders unter der enthemmenden Wirkung von Alkohol - auch zum Einsatz kommen. Auch wenn Messer nicht unbedingt in der Absicht mitgeführt werden, um Straftaten zu begehen, so können sie in Konfliktsituationen eine erhebliche Gefahr für Kontrahenten und Einsatzkräfte bedeuten. "Gerade Messer führen immer wieder zu schweren und mitunter tödlichen Verletzungen", so Ristow.


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