Region. Seit Samstag brennen auf dem Brocken Wald und Moor auf rund 150 Hektar Fläche. Mehrere Hundert Einsatzkräfte kämpfen seit Tagen gegen die Flammen und aktuell scheint das Feuer unter Kontrolle zu sein. Vor allem dank des Einsatzes von Löschflugzeugen, die aus Italien angefordert wurden. Denn: Deutschland verfügt selber nicht über Löschflugzeuge. Diese fordert aber nun Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius.
Seit Montagmorgen sind insgesamt sieben Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge am Brocken im Einsatz und haben mit rund 2,8 Millionen Liter Wasser das Feuer größtenteils unter Kontrolle bringen können. Die beiden italienischen Löschflugzeuge kommen im Rahmen des EU-Projektes „RescEU“ zur gegenseitigen Unterstützung bei Vegetationsbränden zum Einsatz. Die Brandbekämpfung aus der Luft zeige Wirkung, berichtet der Landkreis Harz am Dienstagmorgen.
Brockenbrand zeigt Handlungsbedarf
Der aktuelle Einsatz mit unter anderem zwei Löschflugzeugen aus Italien sei für Innenminister Boris Pistorius ein Beleg dafür, dass auch Deutschland schnell Flugzeuge für großflächige Waldbrandeinsätze anschaffen und in den Einsatz bringen müsse, sagte dieser im Rahmen seines gestrigen Besuchs am Braunschweiger Flughafen. Dorthin war Pistorius gereist, um die Besatzungen der italienischen Löschflugzeuge zu besuchen.
„Seit Wochen folgt ein großer Waldbrand auf den nächsten in Deutschland. Der Klimawandel überholt die bisherigen Realitäten und Planungen und zeigt, dass wir viel mehr tun müssen als bisher. Die Erfahrungen dieses Sommers müssen endlich zu der Sichtweise führen, dass Waldbrände keine saisonalen und regionalen Unglücke sind. Diese Art von Feuern werden angesichts einer immer trockeneren Vegetation und immer wärmeren Temperaturen zukünftig zur Dauerherausforderung. Dafür müssen wir jetzt Vorsorge treffen – für die Sicherheit der Menschen, für unsere Natur und auch für unsere Einsatzkräfte. Das ist aber nur möglich, wenn wir deutlich mehr investieren als bisher schon geplant. Die Anschaffung von Löschflugzeugen muss jetzt endlich höchste Priorität bekommen", macht der Minister deutlich.
Flugzeuge auf Minister-Agenda
Bereits seit Längerem fordere er eine gemeinsam aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte Einheit von Löschflugzeugen, die als Teil der gemeinsamen europäischen Kapazitätsreserve für den Katastrophenschutz (RescEU) in Dienst gestellt wird. "Niedersachsen will hier gerne seinen Anteil leisten und bei der Stationierung einer solchen Flotte unterstützen. Die zentrale Lage und die starken Strukturen des niedersächsischen Brand- und Katastrophenschutzes bieten sich für die Stationierung einer solchen Flotte sehr gut an. Ich werde das Thema auch bei der Besprechung der A-Innenministerkonferenz in der nächsten Woche mit der Bundesinnenministerin ganz oben auf die Agenda setzen", verspricht Pistorius.
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