Betreten des Erholungswaldes Herzberg vorübergehend verboten


Vertreter der Stadt und des Landkreises Peine sahen sich mit dem Sachverständigen Dr. Reiner Theunert die Bäume im Herzberg an. (Foto: Landkreis Peine)
Vertreter der Stadt und des Landkreises Peine sahen sich mit dem Sachverständigen Dr. Reiner Theunert die Bäume im Herzberg an. (Foto: Landkreis Peine) | Foto: Landkreis Peine

Peine. Gemeinsam mit dem Sachverständigen und Naturschützer Dr. Reiner Theunert haben Vertreter der Stadt und des Landkreises Peine am Dienstag im Peiner Erholungswald Herzberg einen aktuellen Eindruck gewonnen. Durch die Trockenheit der vergangenen zwei Jahre und zusätzliche Schäden durch Borkenkäfer haben in dem städtischen Wald rund 130 Bäume Schaden genommen. Wie der Landkreis Peine mitteilt, ist das Betreten des Waldes vorübergehend verboten.


„Mit dieser gemeinsamen Begehung möchten wir größtmögliche Transparenz schaffen und gleichzeitig auch einen fachlichen Austausch ermöglichen“, erklärte Bürgermeister Klaus Saemann. Die Folgen der Trockenheit und die daraus resultierenden Gefahren seien in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar gewesen.

„Der Herzberg ist planungsrechtlich eine Parkanlage, die jedoch im Sinne eines Stadtwaldes nach forstlichen Gesichtspunkten ausgestaltet und genutzt wird. Er ist sehr beliebt für Freizeit-, Sport- und Naherholungszwecke und wird intensiv von der Bevölkerung genutzt. Daraus ergeben sich nun Zielkonflikte bezüglich der Verkehrssicherungspflicht und Artenschutz an den öffentlich genutzten Straßen, Wegen und Plätzen.“

Die Stadt habe ein Fachbüro zur Beurteilung möglicher Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Tierarten mit der Begleitung der geplanten Fällarbeiten beauftragt. Die Sachverständigen werden zunächst am heutigen Freitag die vorgesehenen Bäume begutachten. „Um eine akute Gefahr für Leib und Leben abzuwenden, sollen zunächst nur die Bäume in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Straßen und Wegen entnommen werden“, so Saemann.

Sensiblen Umgang mit unserer Natur


Christian Mews, Kreisrat für Umwelt, Bauen und Verbraucherschutz, berichtete, Landkreis und Stadt müssten sich gemeinsam für die Belange des Klimaschutzes einsetzen. „Die Bürger erwarten einen sensiblen Umgang mit unserer Natur, das betrifft zukünftig auch immer mehr Lebensräume in unserem Heimatlandkreis Peine. Deshalb erwarten wir, eine sorgfältige Prüfung auf eventuelle Habitate beziehungsweise Alternativen zur Fällung, bevor ein Baum entnommen wird“, machte Mews deutlich.

Bürgermeister Klaus Saemann versicherte, die Dokumentation der Maßnahmen und eventueller Funde sei der Stadt Peine besonders wichtig. „Sollten sich Bäume als Habitate von Fledermäusen, Spechten oder anderen Arten herausstellen, wird die Fällung für uns die letzte Option sein. In einem solchen Fall werden wir für einen entsprechenden Ausgleich sorgen. Aber wir möchten natürlich das beliebte Naherholungsgebiet nicht dauerhaft für die Bevölkerung sperren.“

Vorrübergehend ist jedoch das Betreten des Herzbergs bis auf Weiteres von der Stadt Peine verboten worden, um Besucherinnen und Besucher zu schützen.


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