FDP warnt vor Benachteiligung kleiner Parteien nach Gesetzesänderung

Der Landtag will das Kommunalverfassungsgesetz ändern. Das hätte aus Sicht der FDP in Peine verheerende Folgen für die Vielfalt städtischer Parlamente.

Ein Kreistag in Peine. (Archivbild)
Ein Kreistag in Peine. (Archivbild) | Foto: Alexander Dontscheff

Peine. Die FDP-Politiker Holger Flöge und Marco Genthe kündigen Widerstand gegen die geplante Änderung des Kommunalverfassungsgesetzes im Landtag an. Aus ihrer Sicht trete durch das Gesetz eine Benachteiligung kleiner Parteien ein. Hierüber berichtet der FDP-Kreisverband Peine in einer Pressemitteilung.


"Die Bürgerinnen und Bürger treffen mit ihrer Wahl eine Entscheidung und es ist eine Frage des demokratischen Grundverständnisses, diese Entscheidung auch ernst zu nehmen", sagt Holger Flöge, Vorsitzender der FDP im Landkreis. Er kündigt entschiedenen Widerstand seiner Partei gegen die geplante Änderung des Kommunalverfassungsgesetzes an. Diese sieht vor, die Berechnungsgrundlage für die Zusammensetzung kommunaler Ausschüsse zulasten kleinerer Fraktionen zu ändern. Der kommunalpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Marco Genthe erklärt: "Die Begründung der Landesregierung, dass die Arbeitsfähigkeit der Ausschüsse gestärkt werden soll, indem einfacher Mehrheiten zu bilden sind, ist absurd. Wenn der Wähler mehr Diskussionen und weniger absolute Mehrheiten möchte, dann ist das zu respektieren! Nun die eigene Regierungsmehrheit im Landtag auszunutzen, um die Meinungsvielfalt in den kommunalen Parlamenten zu beschneiden, ist angesichts der gesellschaftlichen Debatte absolut kontraproduktiv."

"Ein verheerendes Zeichen"


Flöge findet den Zeitpunkt der Änderung auffällig: „Bei der Großen Koalition geht offenkundig die Angst um. In Landkreis Peine haben wir gute Erfahrungen mit der Beteiligung aller demokratischen Parteien gemacht! Jetzt wollen SPD und CDU fünf Monate vor der Kommunalwahl mit einem formalen Kniff verhindern, dass die Vielfalt kommunaler Vertretungen in den wichtigen Gremien weiter abgebildet wird. Statt Bürgerbeteiligung zu stärken, sollen hier Pfründe gesichert werden.“ Flöge ist enttäuscht, hofft jedoch, dass CDU und SPD im Landtag doch noch einlenken. „Eine Abkehr von demokratischen Prozessen, noch dazu aus Hannover, ist ein verheerendes Zeichen, welches die Freien Demokraten zutiefst ablehnen.“


mehr News aus Peine


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Peine CDU FDP