"Peiner Modell": 10-Euro-Gutschein für jeden Bürger

Die Kaufmannsgilde geht davon aus, dass diese Gutscheinaktion durchaus Modellcharakter für andere Städte haben kann.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Peine. Am 23. April bewilligte der Rat der Stadt Peine einstimmig diese Aktion als Antwort auf die Coronakrise: Jede mit Erstwohnsitz in Peine gemeldete Person erhält mittels einer Postkarte einen Gutschein im Wert von 10 Euro. Er kann zwischen dem 18. Mai und 13. Juni in einem an der Aktion teilnehmenden Unternehmen innerhalb der Stadt Peine eingelöst werden. Unternehmen in Ortschaften sind ausdrücklich mit eingeschlossen. Mitmachen können alle Firmen im Stadtgebiet aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen, die von einer coronabedingten Schließung betroffen waren. Zuvor hatten sich bereits Bürgermeister und Verwaltung der Stadt Peine mit den Vorsitzenden aller Fraktionen sowie den Einzelkandidaten im Stadtrat einstimmig für die Aktion ausgesprochen. Das Volumen umfasst über 500.000 Euro. Dies berichtet die Kaufmannsgilde zu Peine von 1652.


Alle Peiner Unternehmen, die an der Aktion teilnehmen möchten, müssen sich auf der Homepage von PeineMarketing bis 1. Mai dafür anmelden. Werden im genannten Zeitraum zwischen dem 18. Mai und 13. Juni von den Kunden Gutscheinkarten bei ihnen eingelöst, können sie diese anschließend bei der Stadt zur Erstattung einreichen. Eine Übersicht über alle teilnehmenden Unternehmen wird in der ersten Maihälfte in der lokalen Presse und auch online veröffentlicht.

Die Kaufmannsgilde zu Peine von 1652, ein Zusammenschluss der Peiner Geschäftsleute, hatte den Vorschlag zuvor an die Stadt herangetragen und zeigt sich nun begeistert. Dazu Ole Siegel, stellvertretender Gildemeister: "Es ist ein Signal in vielerlei Hinsicht. Zum Ersten ist es eine tolle Erfahrung, dass in dieser Krise alle Fraktionen im Stadtrat zusammenstehen. Dieses Zusammenstehen bewegt mich. Zum Zweiten ist es eine zumindest in der Region, wenn nicht sogar darüber hinaus einmalige Aktion, um den Bürgerinnen und Bürgern einen Anreiz zu geben, nach Aufhebung der Schließungen vor Ort einzukaufen." Zum Dritten sehe man die Aktion auch als hilfreich für den Handel, da zu erwarten sei, dass viele Menschen den Gutschein zum Anlass für einen Einkauf mit einem höheren Wert nehmen.

Schnelle Umsetzung der Idee


Zur Entstehungsgeschichte führt das Vorstandsmitglied der Kaufmannsgilde, Sören Stolte, aus: "Ich bin begeistert von der Schnelligkeit der Entscheidung. Vor knapp drei Wochen kam die Idee auf. Dann haben wir die Idee mit einigen Vorstandsmitgliedern vorbesprochen, kritisch beleuchtet und sodann an den Bürgermeister getragen. Und dann dauerte es wiederum nur wenige Tage bis zur Zusammenkunft mit den Fraktionsvorsitzenden und Einzelkandidaten. Und wieder einige Tage später folgte der Ratsbeschluss. Das muss uns erstmal einer nachmachen." Stolte und Siegel drücken die Hoffnung aus, dass das in Ihren Augen mutige Vorgehen von Verwaltung und Politik bei den Peinerinnen und Peinern auf Wertschätzung stößt.

Die Kaufmannsgilde ist sogar der Meinung, dass dieses Modell Schule machen kann. Dazu Vorstandsmitglied Stefan Honrath: "Der Wert liegt zum einen in der hohen Symbolkraft und zum anderen darin, dass wir davon ausgehen, dass die Menschen den Gutschein mit einem Einkauf verbinden, der weit über 10 Euro liegt. Und dann hat es eben auch eine beachtliche quantitative Wirkung." Daher halte man es für möglich, dass diese Aktion durchaus in der Region zu Diskussionen führen wird, ob woanders Ähnliches eingeführt werden sollte.



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