Polizei will sich Einsatz bei Fußballspielen bezahlen lassen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert, dass Vereine für Polizeieinsätze zahlen: "Und das Geld muss in den Haushalt der Polizei fließen"

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Symbolfoto. | Foto: regionalHeute.de

Hannover. "So geht es nicht weiter", ist sich die Deutsche Polizeigewerkschaft Niedersachsen (DPolG) sicher. In jeder Woche käme es irgendwo in den deutschen Fußballstadien zu eskalativem und gewalttätigem Verhalten der Problem-Klientel in den Fanblocks, meist gegen die Polizei. Die Vereine sollen dafür zahlen. So geht aus einer Pressemitteilung der DPolG Niedersachsen hervor.



"Seit Jahren fordert wir als DPolG, dass die Bundesliga bezahlt, wenn aufgrund von höherem Risiko mehr Polizisten eingesetzt werden müssen", erklärte Landeschef Patrick Seegers. "Fußballrandale auf Kosten der Steuerzahlenden und dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen muss auch finanzielle Konsequenzen haben! Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass die Ministerin endlich einlenkt."

Tatsächlich hatte sich die Niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens nach dem Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig entsprechend geäußert. "Dieser hohe Polizeieinsatz ist sicherlich auf Dauer so nicht zu leisten, ohne dass wir uns mit den Vereinen über eine Kostenerstattung unterhalten müssen", hieß es von Behrens nach den Derby-Krawallen.


Polizei als Feind Nummer 1


"Wenn ich auf den Rängen lese: Bullen sind Kriminelle in Uniform und Feind Nr. 1!, dann wünsche ich mir von den Vereinen, den wirklichen Fangruppen und auch der Politik ein deutlich wahrnehmbares Zeichen der Solidarität für die Polizeikräfte." So habe sich ein Einsatzbeamter aus Hannover gegenüber dem DPolG geäußert.

"Die Aktionen der Krawallmacher entwickeln sich mit jeder Woche in einer Gewaltspirale nach oben. Hier muss seitens der Vereine schnellstmöglich Einhalt geboten werden. Es geht nicht an, dass diese Gruppen Pyromaterial und riesige Banner mit beleidigenden und diskriminierenden Parolen offenbar problemlos in den Block tragen können. Es gibt hier keine rechtsfreien Räume", so Patrick Seegers, DPolG-Chef in Niedersachsen

Polizei soll Geld bekommen


Jetzt sollte die Ministerin spätestens nach dem sogenannten Fußballgipfel für Niedersachsen den Worten auch Taten folgen lassen und die Gebührenordnung entsprechend anpassen, so die DPolG. "Und das Geld muss in den Haushalt der Polizei fließen, um die marode Infrastruktur, fehlende Funkwagen und zu wenig Personal mitzufinanzieren", unterstrich Seegers. Behrens Amtsvorgänger Boris Pistorius hätte sich immer gegen diese Möglichkeit gestellt.

Bislang habe der Stadtstaat Bremen als einziges Bundesland eine entsprechende Gebührenordnung. Bereits 2015 wurden der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) anlässlich des Punktspiels zwischen Werder Bremen und dem HSV 425.000 Euro für den polizeilichen Mehraufwand in Rechnung gestellt.


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