400 fehlende Kita-Plätze: Oberbürgermeister bittet Land um Hilfe

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Oberbürgermeister Frank Klingebiel nimmt das Land in die Pflicht. Fotos: Rudolf Karliczek
Oberbürgermeister Frank Klingebiel nimmt das Land in die Pflicht. Fotos: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Erst kürzlich wurde in Fredenberg der neue Anbau der AWO-Kita Goerdelerstraße durch Oberbürgermeister Frank Klingebiel eingeweiht. 50 neue Plätze für rund 1,4 Millionen Euro. Doch das reicht noch lange nicht, alle Kinder in Salzgitter zukünftig mit einem Kita-Platz zu versorgen. Es fehlten noch rund 400 Plätze.


Der Oberbürgermeister sieht hierin eine "riesenHerausforderung für die nächsten Jahre". Grundsätzlich sei die Erweiterung von Kitas eine gesellschaftspolitisch richtige Entscheidung. Eltern müsse geholfen werden, Familie und Beruf besser zu vereinen. Dabei sollen die Kinder aber nicht nur gut behütet werden. Kitas seien Bildungseinrichtungen und ein wichtiger Abschnittin der Entwicklung unserer Kinder. Immerhin werden hier auch Werte und Normen vermittelt, ein Grundstein unserer Gesellschaft.

Eine funktionierende Kita-Versorgung sei ein wichtiger sogenannter weicher Standortfaktor. Hiermit könne man die Stadt gerade für junge Familien attraktiv machen. Überdies würden mittlerweile auch viele Unternehmen großen Wert auf eine gute Versorgung für ihre Mitarbeiter legen.

"Die Erweiterung der Kitas ist ein ganz wichtiger gesellschaftspolitischer Punkt, aber durchaus auch ein Standortvorteil", so fasst Klingebiel zusammen.

Salzgitter als Vorreiter


Salzgitter habe schon frühdie Wichtigkeit dieser Faktoren erkannt. Deswegen wurde bereits 2008 beschlossen, die Kita-Gebühren abzuschaffen. Damit nahm Salzgitter auch eine Vorreiterrolle ein, wie die aktuelle Entscheidung der Landesregierung zu dem Thema belegt. Ab August sollen die Kita-Gebühren landesweit entfallen. Klingebiel: "Es freut mich besonders, dass unser Beispiel Schule macht."

Für Salzgitter sei die damalige Entscheidung richtig gewesen. Man habe quasizehn Jahre in diese Idee investiert, nun würde sich dies bezahlbar machen. Den Anteil des Landes an den Kita-Plätzen wird Salzgitter ab August nicht in den Wegfall der Gebühren investieren müssen, vielmehr bleiben rund 4,2 bis 4,6 Millionen Euro im Jahr als dauerhafte Entlastung für den städtischen Haushalt.

Nun würde man allerdings unter Hochdruck daran arbeiten die 400 fehlenden Kita-Plätze zu schaffen. Hierfür müssten mehrere Kitas gebaut und erweitert werden. Dafür brauche man aber viel Geld. Deswegen wendet sich Oberbürgermeister Klingebiel ganz deutlich an die Landesregierung. Er bittet erneut um Hilfe, denn für die Erweiterung der Kitas seien Mittel in Höhe von 12,5 Millionen Euro erforderlich. Weiterhin müsse man jährlich mit 2,5 Millionen Betriebskosten rechnen. Der hohe Bedarf an Plätzenergebe sich letztlich auch aus der Aufnahme vieler geflüchteterMenschen in Salzgitter, ein landespolitisches Thema.

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