Salzgitter darf nicht blank ziehen: "Gleiche Brust für alle-Antrag" abgelehnt

Es sollte jeder Person freigestellt werden, ob sie ihren Oberkörper bedeckt oder nicht. Ohne dass jemand deswegen als Gegenstand der sexuellen Begierde angesehen oder auf andere Arten verurteilt wird.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Salzgitter. Der Antrag der Ratsgruppe Die Linke - Die PARTEI, dass Frauen in Zukunft nicht mehr ihre Brüste in städtischen Schwimmbädern bedecken müssen, sorgte schon zu Beginn des Sommers für Aufregung. Nun, nachdem der Antrag zunächst zur Beratung wieder in die Fraktionen ging, landete er erneut auf der Tagesordnung der Ratssitzung. Und hier endete die Idee nun endgültig.



Die Gruppe hatte mit ihrem Antrag erreichen wollen, dass die Haus- und Badeordnung der Bäder, Sport und Freizeit Salzgitter GmbH für die Hallen- und Freibäder dahingehend geändert wird, dass es zukünftig heißt: "Die Nutzung der Bäder ist nur in Badekleidung aus geeigneten Materialien gestattet. Dazu zählen Badehosen/-shorts und Badeanzüge, Bikinis und Ganzkörper-Badebekleidung. Jeder Person ist es freigestellt, den Oberkörper zu bekleiden oder nicht."

Gleiches Recht für alle


Es sollte jeder Person freigestellt werden, ob sie ihren Oberkörper bedeckt oder nicht. Ohne dass jemand deswegen als Gegenstand der sexuellen Begierde angesehen oder auf andere Arten verurteilt wird. Wir wollen nicht, dass anderen ihre Freiheiten weggenommen werden, sondern dass alle dieselben Freiheiten genießen", begründete die Gruppe in ihrem Antrag.

Nachdem der Antrag im Sommer zunächst für weitere Beratungen in die Fraktionen zurückging, kam er mit einer Änderung erneut auf den Tisch. Lars Tietjen (fraktionslos) stellte die Antragsänderung vor. Diese hatte zum Inhalt, dass zumindest an den Wochenende die freie Wahl der Badebekleidung möglich sein soll. Tietjen bezog sich dabei auf die Stadt Göttingen, die das Verfahren genauso nach der Pilotphase weiter praktiziert, da es sich bewährt habe und es auch keine negativen Vorfälle gegeben hätte.

Die Grünen sprachen sich klar für den Antrag aus. Julia Mefs, Fraktionsvorsitzende der Grünen, erklärte, dass es ein guter Anfang wäre, den Blickwinkel zu ändern. Und auch die FDP plädierte für den Änderungsantrag, der aus ihrer Sicht einen guten Kompromiss bilde. So könne man den einen die Freiheit gewähren und vermeiden, dass sich andere daran stoßen, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Andreas Böhmken.

Am Ende gab es sowohl für den Ursprungsantrag als auch für die Änderung nur acht Ja-Stimmen. Mit 34 Nein-Stimmen ist der Oben-ohne-Antrag endgültig abgelehnt worden.


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