Zu viele Gänse am Salzgittersee - Diese Maßnahmen sollen helfen

Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte ein "Wildgänse-Management“ vorgeschlagen, das von einer Geburtenkontrolle bis zu einem Fütterungsverbot reicht. Der Antrag wurde aber wieder zurückgezogen.

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Im Winter war der Zugang zum Wasser heiß begehrt. Symbolbild
Im Winter war der Zugang zum Wasser heiß begehrt. Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchte die Population der Wildgänse am Salzgittersee reduzieren. Hierfür hat sie einen Antrag zur Einführung eines "Wildgänse-Management" in die Ratsgremien eingebracht. Neben Geburtenkontrolle, der Ansiedlung natürlicher Konkurrenten und dem Einsatz von Kehrmaschinen zur Reinigung, ist auch eine Öffentlichkeitskampagne Teil des Plans. Eine Entscheidung sollte der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung treffen. Allerdings wurde der Antrag wieder zurückgezogen. Darauf weist die Ratsgruppe Die Linke / Die PARTEI hin.



Die Bestände der Gänse müssten gezielt beobachtet werden, um einen Bestandsüberblick für Management und Monitoring zu erhalten, heißt es in der Begründung des Antrages. In der Stadt Düsseldorf habe man gute Erfahrungen mit einem "Gelegemanagement" gesammelt. Gemeinsam mit dem NABU, BUND, den Landwirten und der Jägerschaft sollte auch in Salzgitter nach einer praktikablen Lösung für ein solches gesucht werden.

Höckerschwäne ansiedeln


Im Rahmen des Gänsemanagements sollten auch Brutplätze für Höckerschwäne hergerichtet werden. Diese duldeten als natürliche Konkurrenten keine Gänse an ihren Brutplätzen und würden diese am Brüten hindern. Dafür sollen die Seeufer abgeflacht oder in flachen Uferzonen den Höckerschwänen Nistmaterial angeboten werden.

Begleitend könne durch die Reinigung der Strand- und Uferzonen die Belastung durch Gänsekot reduziert werden. Paddock-Kehrmaschinen, die eigentlich für Pferde-Auslaufflächen vorgesehen sind, hätten bei Vergleichstests die besten Reinigungsergebnisse erzielt.

Fütterungsverbot aussprechen


Außerdem solle mit einem Flyer "Füttern verboten – ich suche mein Futter selbst“ eine Aufklärungskampagne für Erholungsuchende und Spaziergänger am Salzgittersee gestartet und damit die Problematik erklärt werden. An den relevanten Stellen am See sollen Schilder auf die Problematik hinweisen und auf das Fütterungsverbot aufmerksam machen, das allerdings erst noch verhängt werden müsse. "Wenn die Bevölkerung diese Tiere füttert, mindert das die Erfolgschancen des Managements", so die Grünen. Das Fütterungsverbot für Wildgänse solle daher von Mitarbeitern des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes kontrolliert und geahndet werden.
Aktualisiert (7. März):
Wie Hermann Fleischer, Vorsitzender der Ratsgruppe Die Linke / Die PARTEI mitteilt, habe Ralf Albert, Ratsherr der Grünen, den Antrag in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 1. März nach kurzer Debatte und Kritik komplett zurückgezogen. Es solle nach seinen Worten ein neuer Antrag gestellt werden. Damit werde es zunächst keine Abstimmung im Rat geben.


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