Berlin. Die Entscheidung der Schweiz für den Bau eines Atommüll-Endlagers nahe der deutschen Grenze hat die Debatte über ein deutsches Endlager neu entfacht. "Politische Schnellschüsse verbieten sich aus meiner Sicht bei einer so sicherheitsrelevanten Herausforderung, wie der Endlagerung von hochradioaktiv strahlendem Atommüll über Zigtausende von Jahren", sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Harald Ebner (Grüne), dem "Handelsblatt".
Ebner wies damit einen Vorstoß der FDP-Umweltpolitikerin Judith Skudelny zurück. Die Bundestagsabgeordnete hatte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" gesagt: "Beispielsweise könnte in Süddeutschland nahe der Schweizer Stadt Schaffhausen ebenfalls in Grenznähe ein Endlager gebaut werden." Ebner verwies auf den laufenden Suchprozess, "der klar nach wissenschaftlichen Kriterien ausgerichtet ist und nicht nach tagesaktuellen politischen Einschätzungen". Es sei gut, dass die Endlagersuche in Händen von Experten liege.
"Ein zweites Gorleben darf es nicht geben." Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Andreas Jung warnte davor, Schaffhausen zum geeigneten Endlagerstandort zu erklären. Grundsätzlich komme "jeder Punkt in Deutschland infrage", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Handelsblatt". Entscheidend sei, einen Standort mit der "bestmöglichen Sicherheit" zu finden.
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