So wählten die Schüler in der Region - eine Partei überraschend stark

Bei der Juniorwahl hatten Schüler die Möglichkeit, demokratische Prozesse kennenzulernen.

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Der Eingang zum Wahllokal in der IGS Wallstraße.
Der Eingang zum Wahllokal in der IGS Wallstraße. | Foto: Martin Laumeyer

Region. Neben den Ergebnissen der realen Bundestagswahl wurden gestern auch die der Juniorwahl bekannt gegeben. Auch in unserer Region hatten Schüler die Möglichkeit, bei dieser Wahlsimulation, demokratische Prozesse kennenzulernen. Am Beispiel der IGS Wallstraße in Wolfenbüttel hatten wir dieses deutschlandweite Projekt, bei dem auch deutsche Schulen im Ausland mitmachen, erklärt (regionalHeute.de berichtete). Hier sind nun die Ergebnisse für unsere Region im Überblick.


Braunschweig: Das Direktmandat gewinnt auch bei der Juniorwahl Dr. Christos Pantazis von der SPD. Der Sozialdemokrat gewinnt mit 28,7 Prozent knapp vor Maragux Erdmann von den Grünen mit 26,4 Prozent und Aniko Merten von der FDP mit 14,8 Prozent. In der Realität schneiden die Grünen und die FDP deutlich schlechter ab (Werte in Prozent): Christos Pantazis (SPD) 36,7 - Carsten Müller (CDU) 22,4 - Margaux Erdmann (Grüne) 20,2 - Anikó Merten (FDP) 7 - Frank Weber (AfD) 5,8 - Alper Özgür (Die Linke) 3,8.

Christos Pantazis (SPD).
Christos Pantazis (SPD). Foto: Thomas Stödter



Bei der Verteilung der Zweitstimmen haben die Grünen die Nase vorn und erreichen 28,2 der Stimmen. Danach folgen die SPD mit 22,3 Prozentpunkten, die FDP mit 16,8 Prozent, die CDU/CSU mit 10,5 und die Linke mit 7,4 Prozent der gültigen Stimmen. Auf sonstige Parteien fallen 14,8 Prozent. Zum Vergleich die Ergebnisse aus der Realität (Werte in Prozent): SPD 30,4 - Grüne 24 - CDU 18,6 - FDP 10,1 - AfD 5,9 - Die Linke 4,6.

Gifhorn - Peine: Wie bei der echten Wahl, verteidigt Hubertus Heil von der SPD sein Direktmandat auch bei der Juniorwahl. Bei dieser erhält er 36,3 Prozent der Erststimmen. Ingrid Pahlmann von der CDU erhält 15,8 Prozent und Henrik Werner von den Grünen 14,6 Prozent der Stimmen. Damit stimmt die resultierte Reihenfolge mit derjenigen der echten Wahl überein (Werte in Prozent): Wolfgang-Hubertus Heil (SPD) 43,7 - Ingrid Pahlmann (CDU) 24,4 - Henrik Werner (Grüne) 9,6 - Stefan Marzischewski-Drewes (AfD) 9,3 - Thomas Schellhorn (FDP) 6,5 - Andreas Mantzke (Die Linke) 2,2.

Hubertus Heil verteidigt erneut sein Direktmandat. Sowohl bei der Junior- als auch bei der echten Bundestagswahl.
Hubertus Heil verteidigt erneut sein Direktmandat. Sowohl bei der Junior- als auch bei der echten Bundestagswahl. Foto: Thomas Stödter



Bei den Zweitstimmen führen die Sozialdemokraten mit 24,6 Prozent ebenfalls. Auf Rang zwei landen die Grünen mit 16,2 Prozent, die sich diesen Platz mit der FDP teilt, die auch auf 16,2 Prozent der Stimmen kommt. Die CDU/CSU erhält 14,3 Prozent der Stimmen und damit sieben Prozentpunkte mehr als die AfD. Die Linke kommt auf 6 Prozent. Siebtstärkste Kraft wird die Tierschutzpartei mit 3,9 Prozent. Auf sonstige Parteien verteilen sich insgesamt 11,3 Prozent der Stimmen. Auch bei diesem Ergebnis sind Diskrepanzen zur echten Wahl zu sehen, die zugunsten der CDU ausfallen (Werte in Prozent): SPD 35,7 - CDU 23 - Grüne 13,3 - FDP 9,9 - AfD 9,7 - Die Linke 2,5.


Goslar - Northeim - Osterode: Im Wahlkreis Goslar - Northeim - Osterode gewinnt Dr. Roy Kühne von der CDU sein Direktmandat, womit er der einzige CDU-Kandidat ist, der das in unserer Region bei der Juniorwahl schafft. Er erreicht 32,9 Prozent der Stimmen und erhält damit 7,8 Prozent mehr als seine Konkurrentin Frauke Heiligenstadt von der SPD. Die Grünen landen mit Karoline Otte auf 15,1 Prozent auf Rang drei. In der Realität tauschen die Sozialdemokratin und der Christdemokrat die Reihenfolge (Werte in Prozent): Frauke Heiligenstadt (SPD)
36,7 - Roy Kühne (CDU) 33,2 - Karoline Otte (Grüne) 10,5 - Jens Kestner (AfD) 7,9 - Jan Schwede (FDP) 6,2 - Eva-Maria Brunnemann (Die Linke) 2,7.

Dr. Roy Kühne (CDU) gewinnt bei der Juniorwahl das Direktmandat. In der echten Wahl scheiterte er an Frauke Heiligenstadt (SPD).
Dr. Roy Kühne (CDU) gewinnt bei der Juniorwahl das Direktmandat. In der echten Wahl scheiterte er an Frauke Heiligenstadt (SPD). Foto: Thomas Stödter



Bei der Zweitstimmenverteilung übernimmt hingegen die SPD mit 25,8 Prozent die Führung. Danach folgen ihr die FDP mit 18,8 Prozent und die Grünen mit 15,3 Prozent. Die CDU kommt mit 14,0 Prozent nur auf Rang vier. Die Linke kommt auf 7,6 Prozent der Stimmen und die AfD auf 5 Prozent. Auch in Goslar-Northeim - Osterode hat die Tierschutzpartei einen größeren Anteil der Stimmen erhalten, da auf ihr 4,4 Prozent der abgegebenen, gültigen Stimmen kommen. Auf sonstige Parteien fielen hier 9,2 Prozent. In diesem Wahlkreis schneidet die CDU in der Realität deutlich besser, die Grünen und die FDP deutlich schlechter ab (Werte in Prozent): SPD 37,9 - CDU 23,6 - Grüne 12 - FDP 10 - AfD 8,3 - Die Linke 3.

Helmstedt-Wolfsburg: Wie bei der echten Wahl gewinnt auch hier Falko Mohrs von der SPD sein Direktmandat. Auf ihn fielen 47,1 Prozent der Stimmen. Die Kandidaten Andreas Weber von der CDU/CSU und Kristin Krumm von der FDP erhielten beide 15,3 Prozent der abgegebenen und gültigen Stimmen. Wie auch in Braunschweig schneidet die FDP in der Realität hingegen schlechter ab (Werte in Prozent):
Falko Mohrs (SPD) 42,1 - Andreas Weber (CDU) 26,6 - Stephanie Scharfenberg (AfD) 9,6 - Frank Bsirske (Grüne) 8,8 - Kristin Krumm (FDP) 7,6 - Bernd Mex (Die Linke) 2,8.

Falko Mohrs (SPD).
Falko Mohrs (SPD). Foto: Thomas Stödter



Die Schüler in Helmstedt-Wolfsburg verteilten ihre Zweitstimmen zugunsten der SPD, die 25,3 Prozent erhielt. Danach folgen die FDP mit 19,4 Prozent, die Grünen mit 15,7 Prozent, die CDU/CSU mit 15,0 Prozent, die Linke mit 6,2 Prozent und die Alternative für Deutschland mit 5,6 Prozent. Auf sonstige Parteien fielen 12,9 Prozent der Stimmen. In der Realität gewann auch die SPD, aber sowohl die Grünen, die Linken als auch die FDP schnitten deutlich schlechter ab. Die CDU und die AfD dagegen mit 24,6 Prozent deutlich besser. Hier die Ergebnisse der realen Wahl zum Vergleich (Werte in Prozent): SPD 35,1 - CDU 24,6 - Die Grünen 12 - FDP 10,1 - AfD 9,5 - Die Linke 2,7.


Salzgitter - Wolfenbüttel: In diesem Wahlkreis stimmen die Ergebnisse der Juniorwahl ebenfalls mit denen der echten insofern überein, als Dunja Kreiser von der SPD ihr Direktmandat gewinnt. Sie erhält 26,8 Prozent der Stimmen, während die CDU/CSU mit Holger Bormann hier auf 21,4 und die FDP mit Max Weitemeier auf 17,6 Prozent der Stimmen kommen. In der Realität zeichnet sich hingegen ein leicht anderes Ergebnis ab, da die FDP hier nur auf 6,6 Prozent der Stimmen kommt (Werte in Prozent): Dunja Kreiser (SPD) 38,6 - Holger Bormann (CDU) 27,2 - Claudia Bei der Wieden (Grüne)10,6 - Thomas Günther (AfD) 9,9 - Max Weitemeier (FDP) 6,6 - Victor Perli (DIE LINKE) 3,9.

Dunja Kreiser (SPD).
Dunja Kreiser (SPD). Foto: Thomas Stödter



Die SPD führt zudem auch bei der Verteilung der Zweitstimmen, bei der sie 23,6 Prozent der Schüler für sich gewinnen kann. Die FDP wird mit 18,4 Prozent zweite, dicht gefolgt von den Grünen mit 17,1 Prozent. In Salzgitter-Wolfenbüttel landet die Union ebenfalls abgeschlagen auf dem vierten Rang, da sie nur 13,9 Prozent der Stimmen erhält. Die Parteien der politischen Ränder liegen hier dicht bei einander: Die Linke erhält 6,6 Prozent und die AfD 6,2. Auf sonstige Parteien fallen 14,1 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: in der Realität verteilen sich die Stimmen wie folgt (Werte in Prozent): SPD 36,6 - CDU 23 - Grüne 12,4 - AfD 9,9 - FDP 9,2 - Die Linke - 3,1.

FDP überraschend stark - Dominanz der SPD spürbar



Bennet Köstler und Lena Glade aus der 11. Klasse der IGS Wallstraße Wolfenbüttel im Wahllokal.
Bennet Köstler und Lena Glade aus der 11. Klasse der IGS Wallstraße Wolfenbüttel im Wahllokal. Foto: Martin Laumeyer



Insgesamt ergibt sich dadurch ein Bild, das mit der Realität in vielen Punkten übereinstimmt: Die SPD hat in allen Wahlkreise ihre Direktmandate gewinnen beziehungsweise verteidigen können. Bei der Juniorwahl hat einzig Dr. Roy Kühne den Sozialdemokraten ein Direktmandat abnehmen können, was er in der echten Wahl nicht geschafft hat. Die Dominanz der Sozialdemokraten in unserer Region zeichnet sich somit auch bei der Juniorwahl ab. Bei den Zweitstimmen ist zudem zu erkennen, dass die Schüler eher den Grünen und den Linken Vertrauen aussprechen als die Wähler der echten Bundestagswahl. Überraschenderweise schneidet darüber hinaus auch die FDP deutlich stärker ab als im realen Pendant.


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