Trotz Umweltschäden: Beschleunigung des Ausbaus von Energietrassen gefordert

"Wir brauchen klare und verbindliche Regelungen und deren konsequente Einhaltung und Sanktionierung, wenn wir die Akzeptanz für den Trassenbau insgesamt erhöhen und Projekte beschleunigen wollen", so Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg (CDU).

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Olaf Lies (li.) zu Gast im Landtagsbüro von Frank Oesterhelweg.
Olaf Lies (li.) zu Gast im Landtagsbüro von Frank Oesterhelweg. | Foto: Privat

Wolfenbüttel. Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg (CDU) fordert die Beschleunigung des Ausbaus von Energietrassen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Christdemokraten hervor, der sich zu einem Meinungsaustausch zum Thema mit Umweltminister Olaf Lies (SPD) in Hannover getroffen hatte. Oesterhelweg hatte nach einem Gespräch unter anderem mit Landwirten in der Samtgemeinde Baddeckenstedt darauf hingewiesen, dass es dort im Zuge des Baus der Erdkabeltrasse zu Meinungsverschiedenheiten zwischen TENNET, als ausführendem Unternehmen, und örtlichen Feldmarksinteressentschaften, wie etwa der aus Rhene, gekommen sei. Beispielsweise waren vereinbarte Wegenutzungen und Entschädigungszahlungen Streitpunkte.



"Wir brauchen klare und verbindliche Regelungen und deren konsequente Einhaltung und Sanktionierung, wenn wir die Akzeptanz für den Trassenbau insgesamt erhöhen und Projekte beschleunigen wollen. Dazu gehört möglicherweise auch eine professionelle Interessenbündelung und Moderation, beispielsweise durch berufsständische Vertretungen der Landwirte", so Oesterhelweg.

Probleme für die Umwelt


Ein weiteres Thema hatte der Landtagsabgeordnete dem Umweltminister schriftlich und mündlich vorgetragen: Im Zuge der Unterquerung/Dükerung der Innerste sei es zu sogenannten "Ausbläsern" gekommen, was bedeutet, dass Spülfluid auch im Flusslauf und auf Grünland im dortigen Naturschutzgebiet an die Oberfläche getreten sei. Nach Beobachtungen vor Ort seien obendrein mehrere Flächen betroffen, auch ein vorübergehendes Fischsterben hätte man beobachtet. "Der Umfang des Fischsterbens war in den Gesprächen nicht ersichtlich, Bilder habe ich nicht gesehen. Die Schäden am Grünland waren deutlich sichtbar", so Oesterhelweg gegenüber regionalHeute.de.

"Insgesamt muss hier gründlich recherchiert werden, wo Probleme und Lösungsmöglichkeiten liegen. Nur Transparenz, Sorgfalt und Vertragstreue schaffen die Akzeptanz bei allen Betroffenen, die wir für den dringend notwendigen und zügigen Ausbau unserer Energienetze brauchen", meinte Frank Oesterhelweg abschließend. Auf die Frage, wie eine Beschleunigung des Ausbaus in Einklang mit den erwähnten Vorfällen zu bringen sei, wies Oesterhelweg gegenüber regionalHeute.de darauf hin, dass diese geprüft würden. "Das Spülfluid Bentonit wird seitens des Umweltminsiteriums nicht als problematisch angesehen. Aufgetretene Schäden sind offensichtlich nicht relevant", so Oesterhelweg.


Erheblich seien diese nicht gewesen. "Mir geht es hierbei darum, dass diese Fragen geklärt werden, um aus Fehlern zu lernen, um bei zukünftigen Maßnahmen Probleme zu vermeiden", so der Landtagsvizepräsident abschließend. Ferner wisse er nicht, wie viele "teure und langwierige" Erdkabeltrassen es geben werde, doch aufgrund des Gesamtumfangs, der Zeit und Kosten, gehe er davon aus, dass zukünftig Hochspannungsleitungen/Masten präferiert werden.


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