"Vorwärts in die Vergangenheit" - Cremlinger Grüne kritisieren geplantes Großgewerbegebiet

Nachhaltigkeit, Flächensparsamkeit und Ressourcenschonung seien die Stichworte eines zukünftigen Wirtschaftens, nicht hemmungsloser Flächenverbrauch.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Region. Auf dem Gebiet der Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel, in der Nähe des Autobahnkreuzes Wolfsburg/Königslutter ist ein neues interkommunales Gewerbegebiet geplant (regionalHeute.de berichtete). In einer Stellungnahme kritisieren die Cremlinger Grünen das geplante Großgewerbegebiet. Dieses sei nicht mehr zeitgemäß.


Im Jahr 2020 empfinde es der Regionalverband als zukunftsweisend, ein Gewerbegebiet von 186 Hektar Fläche zu empfehlen. Gewerbegebiet bedeute Lärm, Gestank, Emissionen, in diesem Fall sogar rund um die Uhr, so die Grünen. Die Störung des ländlichen Gebietes, das derzeit überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird, durch die Autobahnen A2 und A39 sei schon gravierend genug. In unmittelbarer Nähe zu Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten solle ein Gewerbegebiet entstehen – für Braunschweig und für Wolfsburg – weil Helmstedt nun mal „Flächen“ hat und Geld braucht. Diese Auffassung negiere vollständig die Bedeutung dieser Flächen als Offenlandschaft und Biotopverbundbereich für die Fauna, die Wichtigkeit von landwirtschaftlichen Flächen für die Ernährung und auch den Klimaschutz. Ganz nebenbei würden noch alle Bemühungen, diesen Bereich touristisch und für die Naherholung weitergehend zu erschließen, zunichtegemacht.

„In den 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hätte man mit so einem Projekt gerechnet, aber nicht mehr 2020, dem Jahr, in dem uns allen durch Klimakrise und Pandemie vor Augen geführt worden ist, dass wir unseren Umgang mit der Natur und unsere Einstellung zu Konsum ändern müssen“, so Ulrike Siemens von den Cremlinger Grünen. „Nachhaltigkeit, Flächensparsamkeit und Ressourcenschonung sind die Stichworte eines zukünftigen Wirtschaftens, nicht hemmungsloser Flächenverbrauch und Priorisierung von überholten Strukturen“, ergänzt Diethelm Krause-Hotopp, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Cremlinger Gemeinderat.


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