Warntag 2022 ein Erfolg: 90 Prozent der Menschen erreicht

Die meisten Menschen hätten gewarnt werden können. Dies ergibt die Auswertung einer Umfrage. Es zeige auch die Stärken des Warnmixes.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay; regionalHeute.de

Region. Die Auswertung der Bevölkerungsbefragung des bundesweiten Warntages 2022 liegt vor. Über 90 Prozent der Bevölkerung hätten gewarnt werden können. So teilt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am heutigen Mittwoch mit.



BBK-Präsident Ralph Tiesler: „Der Warntag war ein großer Erfolg! Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme hat sehr gut funktioniert, auch Cell Broadcast. Und die Menschen sind auf das wichtige Thema Warnung aufmerksam geworden. Die Resonanz bei der Umfrage war überwältigend, und wir nutzen die Erkenntnisse, um die Warnung in Deutschland noch weiter zu stärken.“

90 Prozent der Bevölkerung hätten durch mindestens ein Warnmittel erreicht werden können. Neu dabei: Cell Broadcast wurde erstmals erfolgreich erprobt und erreichte bei seinem ersten Einsatz immerhin schon über die Hälfte aller Befragten, so das BBK.

Menschen wurden informiert


Ein Ziel des bundesweiten Warntages 2022 war es, die Warnmittel in der Bevölkerung bekannter zu machen. Über 93 Prozent der Teilnehmenden hätten bereits vor dem Warntag davon gehört. Das zeigt die Auswertung des von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten ISF-Projektes „Warnung der Bevölkerung“.

Die große Beteiligung an der Umfrage sei ein enormer Erfolg und zeigt die Relevanz und das Interesse innerhalb der Bevölkerung. Über 833.000 Personen nahmen an der Befragung teil. Ungefähr zwei Drittel begrüßten die Durchführung des bundesweiten Warntages. Über Dreiviertel der Befragten fühlten sich am Warntag gut (38,9 Prozent) bis sehr gut (36,5 Prozent) informiert.

Bei 1,2 Millionen von 14,2 Millionen Handynutzern zeigte die NINA-Warn-App jedoch keine Warnung an, da sie keinen Standort in ihren Handyeinstellungen aktiviert hatten. Zur eigenen Sicherheit sollten alle Handynutzer die Einstellungen der NINA-Warn-App überprüfen, um für ihre Warnungen erreichbar zu sein.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) will auch in Zukunft dafür Sorge tragen, dass allen warnenden Behörden ein Warnsystem zur Verfügung steht, mit dem möglichst viele Menschen erreicht werden können. Die Ergebnisse fließen direkt in die weitere Optimierung des Warnmixes ein. Der nächste bundesweite Warntag findet am Donnerstag, den 14. September 2023 statt.


Kein Unterschied zwischen Stadt und Land


Insgesamt konnten neun von zehn der Befragten durch mindestens ein Warnmittel erreicht werden. Die meisten Warnungen wurden pünktlich um 11 Uhr wahrgenommen. Im Durchschnitt haben die Teilnehmenden sogar zwei Warnmittel registriert.

Dass der Standort keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung einer Probewarnung hatte und die Teilnehmenden gleich gut an den unterschiedlichen Standorten gewarnt wurden, spreche für eine effektive und gut funktionierende Warninfrastruktur. Deutschland setzt auf einen breiten Warnmix an unterschiedlichen Warnmitteln, um im Fall einer Gefahr möglichst viele Menschen zu erreichen.

Erfolgreiche Probewarnung mittels Cell Broadcast


Auffallend positiv sei die Probewarnung über den neuen Warnkanal Cell Broadcast verlaufen. Die Implementierung des neuen Kanals sei in der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen worden: Bei der Befragung zur Sinnhaftigkeit der Warnmittel stechen Cell Broadcast, Warn-Apps und Sirenen positiv hervor. Ungefähr drei Viertel der Teilnehmenden halten die Warnung über das Mobilfunkgerät mittels Cell Broadcast (84,1 Prozent) oder Warn-Apps (72,7 Prozent) für sehr sinnvoll. Faktoren, wie Hersteller oder Anbieter des Mobilfunknetzes sowie die Frage, wo sich die Person während der Probewarnung aufhielt, spielten hingegen eine vergleichsweise geringe Rolle.



Einstellung der Mobiltelefone besonders relevant


Eine Auswertung habe zudem ergeben, dass von den 14,2 Millionen Menschen, die die Warn-App NINA auf ihrem Smartphone installiert haben, aktuell etwa 1,2 Millionen keinen Ort aktiviert hatten und daher bisher keine Warnungen auf ihren Geräten empfangen konnten. Künftig sollen diese nicht mehr als NINA-Nutzer gewertet werden, um die Validität der Reichweitenmessungen sowie die Nutzerfreundlichkeit der Warn-App NINA zu steigern.

Mit dieser Datenbereinigung wird die offizielle NINA-Nutzerzahl von gegenwärtig 14,2 Millionen auf 13 Millionen aktive Nutzer korrigiert. Anschließend werden nur noch diejenigen statistisch erfasst, die einen Ort und/oder den „aktuellen Standort“ aktiviert haben, und damit eine Warnung über NINA tatsächlich erhalten können.

Alle Handynutzernutzer sollten diese Einstellungen bei der NINA-Warn-App überprüfen und zudem Informationen der Handyhersteller zu den gerätespezifischen Einstellungen und Betriebssystemen einholen, damit das Handy Cell Broadcast empfangen kann.

Die Erhebung zeige insgesamt, dass der Warntag 2022 erfolgreich verlief. Das entspricht auch der Einschätzung von BBK, Ländern und Warnmultiplikatoren. Probleme aus 2020 hätten behoben werden können und zudem sei ein neuer Warnkanal erfolgreich erprobt worden. Cell Broadcast ist seit dem 23. Februar 2023 im Wirkbetrieb.

Die Ergebnisse der Erhebung fließen direkt in die Stärkung des Warnmixes.

Den Bericht zur Auswertung der Umfrage mit mehr Zahlen und Details findet man unter:
www.bbk.bund.de/umfrageergebnisse-warntag


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