Wolfenbüttel. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Wochenmarkt der Stadt Wolfenbüttel vom Stadtmarkt auf den Schlossplatz verlegt. Die Stände können dort in einem größeren Abstand zueinander aufgebaut werden und bieten den Besuchern somit die Möglichkeit den Mindestabstand zueinander besser einhalten zu können. Doch wohin mit dem Wochenmarkt nach den Beschränkungen durch Corona? In einer Umfrage der Grünen (regionaheute.de berichtete) sprach sich eine Mehrheit der befragten Marktbesucher dafür aus, den Wochenmarkt nach Ende der coronabedingten Einschränkungen wieder auf dem Stadtmarkt durchzuführen. Die Beschicker hingegen würden den Schlossplatz bevorzugen. Entscheiden müsste dies letztendlich die Politik. regionalHeute.de holte ein politisches Stimmungsbild ein.
Wie Florian Röpke, Vorsitzender der Stadtratsgruppe Die Linke/Piraten in Wolfenbüttel, auf Nachfrage berichtet, sei man durchaus für einen Wechsel des Wochenmarktes auf den Schlossplatz offen. "Dafür braucht es aber mehr als einen Infostand", so Röpke weiter. Die Bevölkerung und die Marktbeschicker müssten anhand einer Bürgerbeteiligung gefragt werden. Zwar solle der Schlossplatz auch genutzt werden, jedoch nütze dies wenig, sollte die Mehrheit der Bevölkerung das nicht gut finden. Vorteile würden beide Plätze bieten. Dennoch weist Röpke auch darauf hin, dass die Tradition des Stadtmarktes nicht unterschätzt werden dürfe. Auch eine Kombinationslösung wäre für ihn denkbar, sollte dies kein Problem für die Betroffenen darstellen. Dafür müssten jedoch zunächst Informationen gesammelt und das Thema nach der Sommerpause in der Politik diskutiert werden.
Ähnlich ambivalent sieht Ralf Achilles, Fraktionsvorsitzender der SPD das Thema. Gut nachvollziehbare Argumente gebe es für beide Standorte. Zwar sei der Schlossplatz gut für einen Markt, doch auch der Stadtmarkt sei schön und durch die Nähe zum Kornmarkt gut erreichbar. Würde der Markt auf dem Schlossplatz stattfinden, so würde auch der obere Bereich der Fußgängerzone vermutlich stärker frequentiert werden. Letztendlich müsse man jedoch mit den Marktbeschickern reden. Ein abschließendes Meinungsbild sei daher noch nicht gegeben.
Vor- und Nachteile
Winfried Pink, Fraktionsvorsitzender der CDU tendiert eher zum Stadtmarkt. Dieser ist traditionell der Ausrichtungsort des Wochenmarktes und dicht an der Innenstadt. Zwar sei der Schlossplatz größer und luftiger, was besonders zu Corona-Zeiten einen Vorteil biete, schöner sei jedoch der Stadtmarkt.
Ebenso sieht es Pierre Balder, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP. Zwar würde der Schlossplatz mehr Platz bieten und auch barrierefreier als der Stadtmarkt sein, dennoch tendiere er zur Beibehaltung der klassischen Lösung auf dem Stadtmarkt, denn das Wechselspiel der Laufkundschaft zwischen Markt und stationärem Einzelhandel komme beiden zugute. Durch die Verlegung des Wochenmarktes auf den Schlossplatz würden vermutlich weniger Menschen auf die Lange Herzogstraße gelockt werden, so Balder weiter. Eine Verlegung müsse ebenfalls mit einer Abfrage bei Standbeschickern und Ladeninhabern verbunden und die jeweiligen Vor- und Nachteile beleuchtet werden.
Einige dieser Vor- und Nachteile wurden durch die Umfrage der Grünen bereits zur Sprache gebracht. In den nächsten Tagen wolle die Fraktion das Gespräch mit der Interessenvertretung des Handels suchen, um die internen Beratungen zur Zukunft des Wochenmarktes auf einer breiten Basis zu fördern. Nach der Sommerpause wollen die Grünen Rat und Verwaltung vielleicht einen Antrag vorlegen.
Klaus-Dieter Heid, Fraktionsvorsitzender der AfD hat dazu noch eine andere Idee. Demnach könnte der Wochenmarkt auf dem Schlossplatz bleiben, wenn gleichzeitig das Parken auf dem Stadtmarkt wieder ermöglicht werden würde. Denn die Belebung der Innenstädte, gerade nach der Corona-Pandemie, sei äußert wichtig. Dadurch, dass es Parkplätze in der Innenstadt geben würde, könnte eine solche Belebung stattfinden, denn vom Stadtmarkt aus seien Geschäfte und Wochenmarkt auf dem Schlossplatz dann gut zu erreichen.
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