600 Fahrräder an Flüchtlinge: DRK zieht Zwischenbilanz


Von links: Medhat Oman, Belal Wehbeh und Adalbert Wiesbaum engagieren sich ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt des DRK.
Von links: Medhat Oman, Belal Wehbeh und Adalbert Wiesbaum engagieren sich ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt des DRK.

Wolfenbüttel. Rund 600 Fahrräder hat die Werkstatt am Exer in den vergangenen zwei Jahren repariert und an Flüchtlinge ausgegeben. So lautet die Bilanz der Flüchtlings- und Migrationshilfe des Wolfenbütteler Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die dieses Projekt betreut.


„Die Nachfrage hat nicht nachgelassen. Wir geben immer noch rund 20 Fahrräder pro Monat aus“, erklärt Bastian Thiedau, Koordinator der Flüchtlings- und Migrationshilfe. In der Fahrradwerkstatt arbeiten ausschließlich Ehrenamtliche. Sie nehmen gespendete Fahrräder entgegen und setzen sie in Stand. Auch der Spende-Fluss habe nicht nachgelassen. Es gibt stets etwas zu tun.

Ein Großteil der Fahrräder seien Privatspenden, einige seien aber auch nicht abgeholte Fundsachen aus der Landkreisverwaltung. Inzwischen erreichen die Werkstatt vermehrt Nachfragen nach Laufrädern, Kinderfahrrädern, Kindersitzen und Anhängern. „Außerdem brauchen wir weiterhin ehrenamtliche Unterstützung“, sagt Thiedau, der sich über Verstärkung für das Team freuen würde.

Mobilitätszugang und Workshop


Die Fahrradwerkstatt erfüllt gleich mehrere Funktionen. Einerseits ermöglichen die gespendeten Fahrräder vielen Flüchtlingen eine individuelle Mobilität. Dazu kommt, dass zahlreiche Geflohene sich selbst in der Einrichtung ehrenamtlich engagieren. „Einer unserer derzeitigen Mitarbeiter hat ein beeindruckendes handwerkliches Geschick. Er findet für fast jedes kaputte Fahrrad eine Reparatur-Lösung“, berichtet Thiedau.

Neben der Werkstatt am Exer hat sich auch bereits ein Workshop im ländlichen Raum etabliert. So gibt es in Hornburg eine wöchentliche Reparatur-Werkstatt, diese wird von geflohenen Neu-Bürgern ehrenamtlich betreut. Dort kann jeder teilnehmen. Es geht um kleinere Reparaturen, Wartung und Pflege der Fahrräder. .“Wer Lust hat, so eine Selbsthilfe-Werkstatt in seinem Ort zu gründen, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen“, sagt Thiedau.

Wer Lust und Zeit hat, sich in der Fahrradwerkstatt für ein paar Stunden in der Woche zu engagieren oder Fahrräder, Kinderfahrräder, Kindersitze, Fahrradanhänger für Kinder und Ersatzteile weitergeben möchte, kann sich ebenfalls bei der Flüchtlings- und Migrationshilfe melden.


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