Bosse: "Rot-Grüne Koalition entlastet Lehrkräfte"


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Wolfenbüttel/ Hannover. Die Rot-Grüne Koalition in Hannover hat sich auf ein neues Modell der Altersteilzeit für beamtete Lehrkräfte an Niedersachsens Schulen geeinigt: „Das ist das Ergebnis der Gespräche in der Koalition. Wir werden ein beispielhaftes Entlastungspaket mit weiteren Verbesserungen für Lehrkräfte schnüren“, erklärt dazu der aus dem Kreis Wolfenbüttel stammende SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse.

Zum Schuljahr 2015/2016 werden Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen Altersteilzeit auch im sogenannten Blockmodell beantragen können. Dieses haben die schulpolitischen Sprecher von SPD und Grünen, Claus Peter Poppe und Ina Korter, am (heutigen) Dienstag gemeinsam mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt vorgestellt. „Es war der SPD-Landtagsfraktion wichtig, dass nach dem Kabinettsbeschluss vom Sommer 2013 über die Aussetzung der Altersermäßigung jetzt ein deutliches Entlastungsangebot für ältere Lehrkräfte noch vor den Sommerferien verabredet wird“, sagt Bosse und betont: „Das bedeutet für die beamteten Lehrkräfte an unseren Schulen, dass sie früher aus dem aktiven Dienst ausscheiden können. Das ist der Wunsch vieler Lehrkräfte, dem die SPD-Landtagsfraktion hiermit Rechnung trägt. Im Gegensatz zu dem, was die frühere CDU/FDP-Landesregierung angeboten hat, ist bei diesem Entlastungspaket der Koalition seriös kalkuliert worden. Die Kosten werden ausgeglichen.“

Kern der neuen Altersteilzeit für Lehrerinnen und Lehrer im Beamtenverhältnis ist, dass Lehrkräfte bis zu zehn Jahre vor Erreichen des Pensionsalters Altersteilzeit im Verhältnis 60:40 in Anspruch nehmen können. In sechs Zehnteln dieses Zeitraumes würden die Lehrkräfte während der aktiven Altersteilzeit in ihrem bisherigen Umfang tätig bleiben. In vier Zehnteln der Zeit würden sie während der passiven Altersteilzeit freigestellt werden. Die Bezüge betragen während des Zeitraums der Altersteilzeit 70 Prozent vom letzten Gehalt.

Zudem sind weitere Entlastungen für Schüler und Lehrkräfte geplant: Mit dem modernen Abitur für Niedersachsen nach 13 Jahren, das ebenfalls zum Schuljahr 2015/2016 eingeführt wird, sollen die Kerncurricula an die neue Schulzeitdauer angepasst werden. „Es wird mit dem Abitur nicht mehr Lehrstoff, sondern mehr Zeit zum Lernen geben“, erklärt Bosse. „Wir schnüren ein Entlastungspaket, das beispielhaft ist.“

Weitere Inhalte des Rot-Grünen Entlastungspaketes für Lehrkräfte sind:

Mit der Umstellung auf das neue, moderne Abitur nach 13 Jahren zum Schuljahr 2015/2016 haben die Schülerinnen und Schüler weniger Pflichtwochenstunden pro Jahrgang, weil die Gesamtstundenzahl bis zum Abitur auf neun statt auf acht Jahre verteilt wird und weniger Klausuren bis zum Abitur. Das verringert auch für die Lehrkräfte den Korrekturaufwand und den Druck erheblich.

Die Kerncurricula werden auf die neue Schulzeitdauer angepasst, der Lehr- und Lernstoff wird aber quantitativ nicht ausgeweitet. Das bedeutet mehr Zeit und weniger Stress sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte.

Oberstufenkurse auf erhöhtem Niveau werden künftig fünf statt vier Wochenstunden umfassen. Dadurch kann sich die Anzahl der Kurse, in der die Lehrkräfte eingesetzt werden, verringern.

Der Einsatz für Ganztagsangebote und für Förderangebote wird voll auf die Unterrichtsstundenverpflichtung der Lehrkräfte angerechnet, obwohl für diese Angebote keine Korrekturzeiten anfallen. Dadurch wird der Gesamtarbeitsaufwand für die Lehrkräfte verringert.

Der Fortbildungsetat für Lehrerinnen und Lehrer wird verdoppelt. Das Land investiert dafür 14,5 Millionen Euro bis 2017. So können Lehrkräfte z.B. für die Herausforderungen der Inklusion qualifiziert werden.

Kleinere Klassen: In der Grundschule beträgt die Höchstzahl künftig 26 Schülerinnen und Schüler (zuvor 28), im Sekundarbereich I an Realschulen und Gymnasien 30 (vorher 32) und an Oberschulen 28 (achter Schuljahrgang). Die Investitionen dafür im Schuljahr 2014/2015 betragen rund sechs Millionen Euro (entspricht 120 Vollzeit-Lehrerstellen). Das verringert für die Lehrkräfte nicht nur den Stress, sondern auch ihren Korrekturaufwand bei Klassenarbeiten.


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