DRK: Zehn Jahre Wolfenbüttler Tafel


Die Aktion "Tafel macht Schule" ist ein Dauerbrenner im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel. Foto: Archiv DRK
Die Aktion "Tafel macht Schule" ist ein Dauerbrenner im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel. Foto: Archiv DRK | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Am 7. Januar 2007 holten Helfer des DRK-Kreisverbandes erstmals Lebensmittel von örtlichen Supermärkten ab, um sie an bedürftige Menschen auszugeben. Das war die Geburtsstunde der Wolfenbütteler Tafel.


„Die Anregung in Wolfenbüttel eine Tafel zu gründen kam aus dem Helferkreis der Suppenküche“, erinnert sich DRK-Vorstand Andreas Ring: „Wir haben zum Starttermin mit einigen hundert Tafelkunden gerechnet. Es wurden dann schnell mehr als tausend. Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, dieses Angebot so lange aufrecht zu erhalten.“ Finanziert wird die Tafel neben Förderungen durch Stiftungen hauptsächlich aus Spenden und Beiträgen der DRK-Mitglieder und Ortsvereine.

„Dieses zehnjährige Bestehen möchten wir zum Anlass nehmen, denen zu danken, die unsere Arbeit unterstützen“, erklärt Tafelleiter Horst Rimke. Zum Jahrestag ist am kommenden Samstag, 7. Januar, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr ein gemütliches Zusammentreffen aller finanzieller, materieller und ideeller Helfer im Tafelladen Am Alten Tore geplant. Auch alle Bürgerinnen und Bürger, die sich über die Tafel näher informieren möchten, sind herzlich eingeladen. „In zwangloser Atmosphäre wird es heiße Getränke und eine Suppe geben“, erzählt Rimke. „Ohne die Hilfe vieler Freiwilliger und ehrenamtlicher Helfer der letzten Jahre hätte die Tafel nicht so lange bestehen können. Wir feiern nicht, dass wir gebraucht werden, sondern das Engagement aller Unterstützer.“

Zehn bis zwölf Tonnen Lebensmittel monatlich


Etwa zehn bis zwölf Tonnen Lebensmittel und Sachspenden holt die DRK-Tafel jeden Monat bei Supermärkten, Bäckereien sowie Privatpersonen ab. „Die eingesammelte Ware müssen die Mitarbeiter kontrollieren, sortieren und auf die beiden Ausgabestellen in Wolfenbüttel und Schladen verteilen. Um die Waren an die Bezugsberechtigten auszugeben, haben wir in Wolfenbüttel ein besonderes Rotationssystem entwickelt: Jeder Kunde bekommt einen festen Termin zugeteilt, an dem er sich seine Waren abholen kann. Dadurch ist immer etwas da, wenn jemand zu uns kommt. Zudem vermeiden wir Andrang in unseren Räumlichkeiten oder Schlangen vor dem Tafelladen“, erläutert Rimke. Ein weiterer Vorteil der Terminvergabe: "Bei uns muss niemand vor dem Laden warten und sich den Blicken von Passanten aussetzen.“

Damit dieses System reibungslos funktioniert engagieren sich 28 ehrenamtliche und zweihauptamtliche DRK-Mitarbeiter unterstützt von drei Mitarbeitern im Bundesfreiwilligendienst. Etwa 27 Spender und Geschäfte werden täglich oder einmal in der Woche angefahren. „Unregelmäßig erhalten wir auch größere Sachspenden von Unternehmen, die ihre Lager ausräumen. Neben Lebensmitteln werden Nonfood-Waren wie Hygieneprodukte oder Spielzeuge gespendet.“ Feste Mengen für jeden Kunden kann die Tafel daher nicht zusagen und natürlich besteht auch kein Anspruch auf die Versorgung durch die Tafel. „Derzeit sind 455 Bezugskarten aktiv, davon 104 in der Ausgabestelle Schladen“, so Rimke. „ Hinter vielen Karten stehen ganze Familien, so dass wir insgesamt aktuell 1033 Tafelkunden erreichen, 425 davon sind Kinder.“

Tafel macht Schule


Durch das seit ebenfalls zehn Jahren bestehende Projekt „Tafel macht Schule“ erhalten angehende Grundschüler aus bedürftigen Familien Schulranzen, Schultüten und Materialien wie Stifte und Farben: „Viele bezugsberechtigte Familien haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, ihre Kinder auszustatten. Für sie stellen wir jedes Jahr Ausstattungen für 40 bis 60 Kinder zusammen. Bei Bedarf und auf Anfrage versuchen wir, auch älteren Schüler zu helfen. Zusätzlich werden die Tafelkinder durch Aktionen von Vereinen oder Serviceclubs unterstützt. So veranstaltet der Lions-Club, Herzog August, seit einigen Jahren Tagesausflüge in den Harz."

Um auch größere Sachspenden und Zeitspenden die der Tafel angeboten werden vermitteln zu können hat das DRK die Spendenplattform donaki eingerichtet. Auf www. donaki.de können Bedarfe und Angebote an Sach- und Zeitspenden eingestellt werden die Bedürftige im Landkreis Wolfenbüttel nutzen können.

Die Ausgabezeiten der Lebensmittel in Wolfenbüttel sind montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 14.15 bis 16 Uhr im Tafelladen Am Alten Tore 1. Die Ausgabestelle Schladen, Schulstraße 7, öffnet am Mittwoch und Freitag von 12 bis 13.30 Uhr. Interessierte Helfer können sich per Telefon melden (05331) 927 84 44, weitere Infos gibt es im Internet unter www.drk-tafeln-wf.de.


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