Ein Chlorgasunfall im Hornburger Freibad hat am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte geführt. Schwimmmeister Steven Wrackmeier hatte bei seinem morgendlichen Rundgang ein Problem der Chlorgansanlage im Maschinenraum entdeckt und sofort die Feuerwehr gerufen.
[image=5e176678785549ede64d122b]Die ist sofort mit einem Großaufgebot zur Unglücksstelle geeilt. Im Einsatz sind neben der Gefahrguteinheit Schladen/Oderwald noch die Wehren aus Hornburg, Schladen, Isingerode, Heiningen, Börßumd, Beuchte und Oderwald Kreisabschnittsleiter Jörg Koglin und Kreisbrandmeister Karl-Heinrich Schwieger, Rettungskräfte des DRK sowie die Polizei.
[image=5e176678785549ede64d122c]Mit Atemschutzgeräten ausgestattete Einsatzkräfte machen sich daran, die Chlorgasanlage des Bads stillzulegen. Vor dem Bad wurde ein Dekon-Zelt aufgebaut. Ein Wassernebel soll möglicherweise austretendes Gas binden. Das Gelände ist weiträumig abgesperrt. Mit einem Lautsprecherwagen der Beschallungseinheit Beuchte wird aktuell die Bevölkerung rund um das Gefahrengebiet über die Lage informiert, Grund zur Panik bestehe aber nicht. Verletzt wurde niemand.
Update um 10.22 Uhr: Nach dem Ausfall der Chlorgaspumpe in der Nacht hatte sich im Maschinenraum wohl eine Gasblase gebildet, die wohl geplatzt ist. Das Gas habe sich dann wohl im Raum gesammelt. Nach außen sei vermutlich nichts gedrungen. Die Feuerwehr hat sich nun auf die Suche nach dem Leck begeben. Der Vorsitzende des Fördervereins des Freibades, Klaus-Werner Fricke, schätzt, dass der Badebetrieb noch heute oder spätestens morgen wieder aufgenommen werden kann.
Freibad bleibt am Sonntag geschlossen
Einsatzbesprechung: Jörg Koglin (mitte) mit dem Hornburger Ortsbrandmeister Wolfgang Hesse (rechts). Foto: Anke Donner)
Update 13 Uhr: Nachdem die Kräfte gegen 12.15 Uhr ihren Einsatz beendet hatten, konnte Jörg Koglin berichten, dass sich die Werte im Inneren des Maschinenraums normalisiert haben. Am Morgen, als die Kräfte vor Ort eintrafen, lag dieser das 20-fache über dem Normalbereich. Das Leck konnte allerdings von der Feuerwehr nicht gefunden werden. "Derzeit können wir nicht genau sagen, wo das Gas ausgetreten ist. Es entweicht offensichtlich aus einer der Leitungen. Ein Entweichen aus den Flaschen konnten wir ausschließen. Ich habe deshalb angeordnet, das Bad bis zur endgültigen Ursachenklärung zu schließen. Eine Fachfirma wird mit einigen Einsatzkräften der Feuerwehren Hornburg und Schladen den Raum mit seinen Leitungen untersuchen und versuchen, das Leck ausfindig zu machen. Erst wenn feststeht, dass keine Gefahr mehr besteht, kann das Freibad wieder öffnen", so Koglin.
83 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Deutschen Roten Kreuzes, sowie zwei Polizeibeamte waren am Vormittag über Stunden im Einsatz. Die ausgebildeten Kräfte der Gefahrguteinheit erkundeten in speziellen Schutzanzügen die Lage und hielten die Gase im Maschinenraum durch benebeln mit Wasser in Schach. Der Dekontaminationstrupp, der mit Zelt und Becken vor Ort war, reinigte die Einsatzkräfte anschließend von möglichen Anhaftungen mit dem Schadstoff.
Koglin lobte am Ende des Einsatzes die hervorragende Zusammenarbeit der Kräfte und dankte ihnen für ihre Arbeit. "Die Kommunikation zwischen den Einheiten, aber auch die frühzeitige Alarmierung durch den Schwimmmeister bei der Leitstelle war ausgesprochen gut", sagte er zufrieden.
Klaus-Werner Fricke, Vorsitzender des Fördervereins, versorgte nach dem Einsatz die Kräfte mit Kaffee, kühlen Getränken und einer anständigen Portion Pommes aus dem Freibad-Kiosk.
Update 16 Uhr: Gute Nachrichten für alle Badbesucher: Das Schwimmbad wird am Montag wieder geöffnet. Wie Klaus-Werner Fricke mitteilte, bleibe die Chlorgasanlage erst einmal außer Betrieb. Somit werde, wie in den meisten Bädern, derzeit mit Hand gechlort. Das beeinträchtige aber den üblichen Schwimmbetrieb nicht, sei nur nicht so ökonomisch. Die Prüfung durch eine Fachfirma laufe auch schon. "Wir bedanken uns nochmal ausdrücklich bei allen Einsatzkräften für den reibungslosen Ablauf. Meines Erachtens hat sich gezeigt, das im Falle einer Havarie alles aufeinander abgestimmt ist", so Fricke.
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