Fridays for Future im Doppelausschuss - Eine Diskussion findet nicht statt

Die Klima-Aktivisten durften sich und ihren Forderungskatalog vorstellen. Die Debatte über eine mögliche Resolution zur Klimanotlage wurde aber vertagt.

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Die Mitglieder von Fridays for Future empfingen die Teilnehmer und Besucher des Ausschusses schon vor dem Rathaus.
Die Mitglieder von Fridays for Future empfingen die Teilnehmer und Besucher des Ausschusses schon vor dem Rathaus. | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfenbüttel. Der Ratssaal im Rathaus der Stadt Wolfenbüttel platzte am heutigen Dienstag aus allen Nähten. Und das nicht nur, weil es sich in Teilen um eine gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt mit dem Wirtschafts- und Finanzausschuss handelte. Es waren vor allem viele junge Leute gekommen, weil sich die Gruppe Fridays for Future Wolfenbüttel vorstellen durfte. Wer allerdings auch auf eine Diskussion zum Thema Klimawandel gehofft hatte, wurde enttäuscht.


Yasmin Streckrodt und Nicolai Hoops stellten das Anliegen von Fridays for Future und ihren kürzlich erstellten Forderungskatalog für Wolfenbüttel (regionalHeute.de berichtete) kurz vor. Nach allgemeinen Ausführungen über den Treibhauseffekt und die Wirkung von CO2 auf die Atmosphäre ging Nicolai Hoops auf die Forderungen ein. Diese seien ambitioniert, aber Ambitionen seien in der aktuellen Lage auch nötig. Jeder solle das tun, was in seiner Macht steht für ein Wolfenbüttel, das 2035 klimaneutral sei. Zudem werde gefordert, dass Wolfenbüttel den von Menschen gemachten Klimawandel anerkenne.

Die Gruppe Fridays for Future stellte sich und ihre Ansichten vor.
Die Gruppe Fridays for Future stellte sich und ihre Ansichten vor. Foto: Alexander Dontscheff


Bürgermeister Thomas Pink dankte für den engagierten Vortrag und kritisierte die Aussagen des nicht anwesenden FDP-Ratsherren Rudolf Ordon, der im Vorfeld Kritik am Fridays for Future-Forderungskatalog geübt hatte (regionalHeute.de berichtete). "Dieses Engagement als Aprilscherz abzutun ist arrogant. Das können wir so nicht stehen lassen", betonte Pink.

Die Gelegenheit dazu wäre da gewesen. Im nächsten Sitzungspunkt hätte eigentlich darüber diskutiert werden sollen, ob die Stadt Wolfenbüttel den Klimanotstand ausrufen soll. Ein Teil der Beschlussvorlage sieht vor, das Forderungspapier von Fridays for Future Wolfenbüttel auf seine Umsetzbarkeit auf der kommunalen Ebene zu prüfen. Doch auf Antrag von Ratsherr Gerhard Kanter (CDU) und Uwe Kiehne (SPD) wurde die Vorlage zurück in die Ortsräte und Fraktionen verwiesen. Die Diskussionsgrundlage solle auf eine breitere Basis gestellt werden.

"Was geben wir hier für ein Bild ab?"

- Stefan Brix, Bündnis 90/Die Grünen


Kiehne, der zudem Vorsitzender des Bauausschusses ist betonte, dies solle nicht als Affront gegenüber den Leuten verstanden werden, die hergekommen seien, um eine Diskussion zum Thema zu verfolgen. Doch als genau dies werteten die beiden Ratsherren Stefan Brix und Reiner Strobach (beide Bündnis 90/Die Grünen) das Vorgehen. Man sei zwar auch für die Einbindung der Ortsräte, solle aber trotzdem heute diskutieren. "Was geben wir hier sonst vor all den Gästen für ein Bild ab?", gab Stefan Brix zu bedenken. Doch eine Mehrheit sprach sich gegen eine Diskussion zu diesem Zeitpunkt aus. Ein großer Teil der Zuschauer verließ darauf den Ratssaal.


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