Impf-Eklat beim DRK Wolfenbüttel - Kreisverband will externen Prüfer einsetzen

Der Geschäftsführer des DRK Rettungsdienst Wolfenbüttel und zugleich Vorstand des Kreisverbandes hatte zeitgleich mit dem medizinischen Personal eine geplante Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

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Der DRK Kreisverband Wolfenbüttel in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.
Der DRK Kreisverband Wolfenbüttel in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Wie konnte es dazu kommen, dass der Geschäftsführer des DRK Rettungsdienst Wolfenbüttel und zugleich Vorstand des Kreisverbandes eine geplante Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat? Die genauen Hintergründe soll jetzt ein externer Prüfer aufklären. Das teilte das Deutsche Rote Kreuz in Wolfenbüttel auf eine Anfrage von regionalHeute.de mit.


"Dieser Experte wird den Mailverkehr, die Listen und vor allem die Entstehung der Listen untersuchen, die schließlich zur Impfung unseres Vorstands geführt haben", sagt Horst Kiehne, der Vorsitzende des Präsidiums. "Damit wollen wir Mutmaßungen vorbeugen, eine rein interne Prüfung würde womöglich Details dieses Vorgangs unterschlagen." Wer genau die Prüfung übernehmen wird, steht noch nicht fest. Vermutlich werde man am heutigen Dienstag einen Wirtschaftsprüfer beauftragen.

In einer Stellungnahme von Freitag verurteilte das Präsidium im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel das Vorkommnis: "Wir halten dieses Verhalten von Andreas Ring für falsch und rügen es ausdrücklich. Nach unserer ersten Auffassung haben die Voraussetzungen für eine Impfung des Geschäftsführers nicht vorgelegen."

Auch weitere Impfungen sollen überprüft werden


Zwischenzeitlich wurden Gerüchte laut, dass neben dem Geschäftsführer noch weitere Rotkreuzler geimpft worden seien, die keinen Kontakt zu mit dem Virus infizierten Personen hätten und bei denen dies auch nicht erwartbar sei. Auch das werde nun Gegenstand der Überprüfung sein, teilt das DRK mit.


Auf der dem Landkreis zugeschickten Liste stünde eine ganze Reihe von DRK-Helfern – hauptamtlichen und ehrenamtlichen, wie das DRK gegenüber regionalHeute.de mitteilt. "Das ist kein Wunder, denn der DRK-Kreisverband ist an vielen Stellen beim Kampf gegen das Corona-Virus aktiv", verdeutlicht Präsidiumsmitglied Björn Försterling. Zu nennen sind da insbesondere die vom DRK betriebene Prüf-Station am Exer, die mobilen Beprobungsteams, die Sanitätsstation des DRK am Impfzentrum Schweigerstraße sowie die ehrenamtlichen Aushilfen im Rettungsdienst/Krankentransport.

Wann mit einem Ergebnis der Prüfung zu rechnen sei, könne noch nicht gesagt werden. Der Geschäftsführer des DRK Rettungsdienst Wolfenbüttel kam bereits am Freitag der Bitte des Präsidiums nach und lässt seine Ämter vorerst ruhen.


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