"Lieblingsbücher": Diese Woche - Christiana Steinbrügge

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"Bücher begleiten uns durch unser Leben. Sie sind Mittel unserer Menschwerdung, sie vertiefen unser Bewusstsein." Reinhard Piper




Die Leiterin des Bildungszentrum des Landkreises Wolfenbüttel und Landratskandidatin Christiana Steinbrügge ist eine vielbeschäftigte Frau. Dennoch findet sie dann und wann die Zeit, um ein gutes Buch zu lesen. "Ich lege mich nicht auf ein bestimmtes Genre, oder einen bestimmten Autor fest. Ein richtiges Lieblingsbuch habe ich eigentlich auch nicht. Es gibt aber Bücher die berühren mich einfach mehr als andere", erklärt sie.

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Christiana Steinbrügge mit dem Buch "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" Foto:



Ein Buch hat sie in letzter Zeit jedoch sehr berührt. Es ist von der englischen Schriftstellerin Rachel Joyce. "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ging Christiana Steinbrügge besonders zu Herzen  und sie liest gleich einige Sätze aus ihrem Buch vor. "... der Brief, der alles verändern sollte, kam an einem Dienstag. An einem ganz gewöhnlichen Vormittag Mitte April, der nach frisch gewaschener Wäsche und Grasschnitt roch. Harold saß glattrasiert und im sauberen Hemd mit Krawatte am Frühstückstisch vor einer Scheibe Toast, die er nicht aß. Er sah aus dem Küchenfenster auf den kurzgeschorenen Rasen hinaus, der an drei Seiten von den blickdichten Bretterzäunen der Nachbarn eingeschlossen war. Mittendrin steckte Maureens Teleskopwäschespinne...", liest sie und gerät sogleich wieder ins Schwärmen.

Auf den Bestseller aus dem Jahr 2011 ist die durch Zufall gestoßen. "Mich hat der Klapptext einfach sofort begeistert, außerdem sah der Umschlag so ansprechend aus, dass ich das Buch gekauft habe. Es ist ein zutiefst menschliches und rührendes Buch. Ich mag Geschichten, in denen der Leser schon auf den ersten Seiten in das Leben des Protagonisten fällt. In diesen Roman kann man sofort in den Erzählstrom eintauchen. Es ist so leicht und poetisch geschrieben, dass ich es mit dem größten Vergnügen gelesen habe", erzählt sie weiter.


Das Buch 


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„Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von Rachel Joyce Foto:



„Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“  ist eine Geschichte über einen Mann, dessen Leben an einem gewöhnlichen Dienstag eine unerwartete Wendung nimmt. Ein einziger Brief verändert das Leben des Protagonisten schlagartig. Haraold erfährt, dass seine alte Freundin Queenie im Sterben liegt. Seine Antwort auf ihren rührenden Brief ist kurz und knapp und soll Queenie auf eine andere Art und Weise erreichen, als es sich Herold vorgenommen hatte. Sein Weg zum Briefkasten wird zu einer Pilgerreise. Ein Impuls, den sich Herold selber nicht erklären kann, lässt ihn immer weiter ziehen. Erst zum nächsten Briefkasten, dann zum übernächsten Briefkasten und schließlich 1000 Kilometer durch England bis zu seiner alten Freundin Queenie in Schottland.

Eine 87-tägige Reise durch England, Schottland und durch sein eigenes Leben beginnt. Harold weiß nicht genau, was ihn immer weiter gehen lässt und doch geht er. Sein Weg führt ihn immer weiter durch Stadt und Land. Er begegnet auf seiner Reise den unterschiedlichsten Menschen und am Ende auch sich selbst. 

Seine Pilgerreise prägt Harold zutiefst. Vielleicht ist er kein besserer Mensch geworden, aber irgendetwas hat ihn verändert...

"Es ist ein Buch über Menschen und Menschlichkeit", schließt Christiana Steinbrügge.

Rachel Joyce war vor ihrem Erfolgsroman  Hörspielautorin für die BBC.  "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" gehörte zu ihren ersten Hörspielproduktionen und bot die Vorlage zum späteren gleichnamigen Roman. Im Jahr 2011 erlangte die Geschichte, in der Joyce den Krebstod ihres Vaters verarbeitete, weltweiten Erfolg. 2012 wurde der Roman für den Booker-Prize nominiert und mit dem "New Writer of the Year Award" ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman "Perfect" erschien in England im Juli 2013. Die deutsche Veröffentlichung ist für November 2013 unter dem Titel "Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte" geplant.

Gerne auch mal einen Krimi


"Da ich mich auf kein bestimmtes Genre festlege, darf es auch ruhig mal ein Krimi sein. Zurzeit lese ich einen Krimi von Helon Habila. In "Öl auf Wasser" geht es um die Folgen der Ölgewinnung für Mensch und Natur im Nidelta", erzählt Christiana Steinbrügge. Auch Klassiker wie "Krieg und Frieden" stehen in ihrem Bücherregal.



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