Oesterhelweg besucht das Amalie-Sieveking-Haus: "Berufliche Mobilität der Angehörigen ist die größte Herausforderung"




So langsam dämmert es in Wolfenbüttel. Morgens um 5 Uhr erreicht Frank Oesterhelweg das Amalie-Sieveking-Haus in Wolfenbüttel, welches noch in völliger Ruhe auf die Herausforderungen des hereinbrechenden Tages wartet. Es handelt sich bei dieser Einrichtung um ein Seniorenwohnheim unter Trägerschaft der Diakonie.

Pfleger Kevin McGregor empfängt den CDU-Landtagsabgeordneten bereits mit einem Lächeln an der Tür und erläutert seinem Gast zunächst die Einrichtung, die sich mit 63 Zimmern über drei Wohnbereiche erstreckt. Gemütlich wirkt es dort.

Nachts werden die Bewohner eigentlich von zwei Nachtwachen betreut. In dieser Nacht haben neben McGregor –der zur Frühschicht etwas eher gekommen ist - Artur Siemers und Ellen Kricheldorff Dienst. Mit einer Tasse Kaffee kommen die drei Nachtwachen schnell mit Oesterhelweg ins Gespräch. Sie berichten von immer älter werdenden Bewohnern und einer allgemein zunehmenden Zahl von Demenzkranken. Dieses mache die Arbeit intensiver. „Gerade für diese Bewohner brauchen wir viel Zeit für die persönliche Betreuung“, erläutert McGregor. Das sei umso wichtiger, da heute viele Angehörige beruflich bedingt nicht mehr in unmittelbarer Nähe wohnen und sich somit nicht mehr jeden Tag um die älteren Verwandten in der Pflegeeinrichtung kümmern können.

Wir stehen hier vor großen Herausforderungen, die sich zukünftig vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft noch verstärken werden. Wir als Politiker werden hier gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden und Pflegeeinrichtungen viele neue Wege gehen müssen, um nicht nur eine Grundversorgung zu gewährleisten, sondern auch das menschliche Miteinander nicht zu kurz kommen zu lassen“, erklärt Frank Oesterhelweg. Aus Sicht des Landtagsabgeordneten muss trotz steigender Belastung, die Attraktivität dieses gesellschaftlich wichtigen Berufs gesichert werden.

Auch mache eine umfassende Dokumentation den Mitarbeitern zu schaffen – egal ob im Früh-, Spät oder auch im Nachtdienst. Eine Einschätzung, die Oesterhelweg bereits während seines Besuches im Städt. Klinikum ein paar Stunden zuvor erhielt und auch in der Altenpflege bestätigt wurde. „Bei allem Verständnis für Dokumentation und deren Notwendigkeit zu Abrechnungszwecken sowie zur rechtlichen Absicherung – die Bürokratie darf nicht weiter ausufern, sondern es muss weiter der Mensch im Mittelpunkt stehen, wie es schon bei Namensgeberin Amalie Sieveking selbst im 19. Jahrhundert gewesen ist“, erklärt Oesterhelweg abschließend. Neben vielen tollen Eindrücken nimmt er diese Herausforderungen mit nach Hannover, um mit Kollegen darüber zu beraten.

Acht Stationen in neun Stunden – der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg war in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober in Wolfenbüttel unterwegs (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). „Mich hat schon lange interessiert, wo und wie Wolfenbütteler nachts dafür sorgen, dass tagsüber alles reibungslos läuft. Mir war wichtig, Menschen und Arbeitsplätze kennen zu lernen, um bei Sorgen und Nöten Hilfestellung leisten zu können“, erklärt Oesterhelweg. Seine Nachtschicht führt den Politiker dabei zu verschiedensten Stationen beispielsweise im Gesundheitswesen, der Polizei in der Gastronomie sowie im Handwerk.


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