Rekordumsatz beim TIW: Lage am Exer stabilisiert sich

Die Mitglieder honorierten das mit der kompletten und einstimmigen Wiederwahl des Vorstands.

Vorstand und Unterstützer des TIW auf dem Gelände am Exer (von links): Prof.Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Carola Weitner-Kehl, Jens Düe, Winfried Pink, Ivica Lukanic und Paul-Werner-Huppert.
Vorstand und Unterstützer des TIW auf dem Gelände am Exer (von links): Prof.Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Carola Weitner-Kehl, Jens Düe, Winfried Pink, Ivica Lukanic und Paul-Werner-Huppert. | Foto: TIW

Wolfenbüttel. Die Mietauslastung des Technischen Innovationszentrums e.V. (TIW) ist anhaltend hoch und wird auch durch den Auszug der WoBau-Verwaltung nur einen kurzen Dämpfer erhalten. Das berichteten Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach als Vorsitzender des Vereins und Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl bei der Jahresversammlung, wie aus einer Pressemitteilung der TIW hervorgeht. Die Lage des zweitgrößten Immobilien-Besitzers am Exer in Wolfenbüttel stabilisiert sich dadurch zusehends – die Mitglieder honorierten das mit der kompletten und einstimmigen Wiederwahl des Vorstands, der neben Umbach aus Paul-Werner Huppert und Winfried Pink besteht.



Als kooptiertes Vorstandsmitglied wurde Bürgermeister Ivica Lukanic aufgenommen (neben Prof. Dr. Rosemarie Karger, der Ostfalia-Präsidentin). Mit 1,77 Millionen Euro verbuchte das TIW einen Rekordumsatz. Dass es mit 11.600 Euro einen kleinen Verlust gab, ist angesichts der gewaltigen Sanierungsanstrengungen auf dem ehemaligen Kasernengelände und der kontinuierlichen Rücklagenbildung leicht zu verschmerzen. "Wir haben allein für die neuen Schieferdächer auf den Hallen AE25 und AE37 knapp 600.000 Euro ausgegeben. Weitere 600.000 Euro werden fällig, wenn im Juli das Dach der AE29 ansteht", so Weitner-Kehl.

Schulden wurden reduziert


Der Verein reduzierte seine Schulden auf 5,6 Millionen Euro – Prof. Dr. Umbach wird nicht müde zu betonen, dass an dieser Stelle der Bilanz vor nicht allzu langer Zeit noch fast zehn Millionen standen. Doch die Zahlen der Mieter (52) und der Mitglieder (40) blieben seit Jahren stabil, und so befindet sich das TIW als Anbieter von Büros, Lagern, Laboren, Produktionshallen und Musikkellern auf einem guten Weg. Nachdem Steuerberater Jens Düe auch noch berichtet hatte, die alle drei Jahre wiederkehrende Prüfung der Gemeinnützigkeit habe ein positives Ergebnis gebracht, stimmten die Mitglieder dem Jahresabschluss einstimmig zu und entlasteten den Vorstand.


Mit Schwung soll es auch in die nächsten Jahre gehen, wobei es gleich einen kleinen Dämpfer gab: Umbachs Vorschlag, die riesigen Dachflächen am Exer für Photovoltaik zu nutzen, musste der Bürgermeister bremsen: "Aufgrund der Eigenschaft als Ensemble-Denkmal ist das nach derzeitiger Rechtslage nicht möglich." Gleichwohl ist das Thema Energetik im TIW hochaktuell, wie Carola Weitner-Kehl versicherte: "Mit den Stadtwerken haben wir für unsere Mieter gut verhandelte Rahmenverträge für Gas und Strom, die derzeit noch bis Ende des Jahres gelten", berichtete sie. Beim geplanten Heizungsneubau in den Technologie-Gebäuden 1 und 2 werde zudem auf Wärmerückgewinnung geachtet.

Für die Nachfolge der freien Bürozeile der WoBau strebt die Geschäftsführerin eine Nutzergemeinschaft an, die sich kleinteilig einmieten soll: "Wir haben schon einige Firmen und Start-ups, die sich dafür interessieren." Für Instandhaltung stehen in 2022 rund 700.000 Euro an, der voraussichtliche Verlust von 120.000 Euro lasse sich problemlos aus den Rücklagen decken. Coronabeding abgesagt werden muss das Weiterbildungsangebot des Vereins. Auf der anderen Seite steht das TIW vor einer Erweiterung seines Angebots. Ein neues Gewerbegebäude soll auf der Fläche östlich der Halle AE25 gebaut werden. "Seit 2020 sind wir in Kontakt mit der Firma bauplan in Peine, die bereits die neuen Studentenwohnheime Am Exer gebaut hat", trug Weitner-Kehl vor. Nun sei kürzlich die Baugenehmigung für die Gewerbe-Immobilie gekommen. "Ich bin zuversichtlich, dass noch in diesem Herbst der Baubeginn erfolgt." Das neue Haus soll frische Impulse für Firmen und Gründer in Wolfenbüttel bringen. Es ist auf 2,5 Stockwerke konzipiert und passt sich den Denkmalvorgaben an. Die Gesamtfläche der Büros beziffert die Geschäftsführerin auf knapp 1700 Quadratmeter.


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